Antwort auf: 2018: Jazzgigs, -konzerte & -festivals

#10626333  | PERMALINK

friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

Beiträge: 5,154

vorgartendie bacharach-meditationen kenne ich natürlich. und das neue album höre ich schon seit ein paar monaten immer wieder mal ganz gerne. ich verfolge frisell seit ca. 1990, immer mit großem respekt vor seinem sehr eigenen sound und seiner komplett organischen integration von elektronik und synthesizern. aber fan war ich nie – am ehesten noch vom trio mit charlie haden und ginger baker. und die eher poppige zusammenarbeit mit der sängerin robin holcomb mochte ich auch sehr. und „torture garden“ von naked city fand ich auch immer sehr „interessant“.

Ja, Bill Frisell kann von Folklore bis Kammermusik, von Nostalgie bis Avantgarde, von Kuschel bis Splatter in sehr unterschiedliche Haupt- und Nebenollen schlüpfen und ebenso unterschiedliche Geschichten erzählen. Ich glaube auch das hat mich sehr an ihm gereizt – zumindest deckt mein Bestand an BF-Platten ein ziemlich breites Spektrum ab. Deine Bewertung „interessant“ von Torture Garden ist „interessant“. ;-) Aber das ist natürlich klar die Handschrift von John Zorn.

Dass Dir die jazzigen Sachen mit Baker und Haden eher zusagen, kann ich mir gut vorstellen. Btw hat BF ja auch viel mit Paul Motian gemacht. Die Aufnahme mit Marianne Faithfull kenne ich, ich glaube das Album hatte ich sogar mal. Keine Ahnung, wo das geblieben ist. Schade eigentlich.

Bill Frisells neue Soloplatte ist auf dem Wege zu mir. Werde an geeigneter Stelle berichten.

--

„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)