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friedrichDanke für das anregende Gespräch @go1 und @wahr!
Wie gesagt, meine Meinung Erfahrungen mit der SPEX liegen größtenteils weit zurück und meine Bewertung ist ambivalent – aber es war gut, dass es die SPEX gab. „Meta- und Spiegelebenen“, „Narrative“, „Idiosynkrasie“ etc. ff., das sind Kriterien, die ich durch die SPEX-Lektüre seitdem beim Hören von und Sprechen über Musik anlege. Manchmal frage ich mich halt, ob man solche Begriffe demonstrativ vor sich her tragen muss. Dienen sie dann der Verständigung und dem Herstellen von Gemeinschaft, oder dienen sie dann nicht eher der eigenen Eitelkeit und der Abgrenzung?
Wird denn „Idiosynkrasie“ wirklich immer noch verwendet? Das kann ich kaum glauben. „Narrativ“ ist bei mir schon fast allergieauslösend, so inflationär wird es mittlerweile benutzt. Sehr wahrscheinlich dient die Wahl bestimmter Begriffe sowohl der Eitelkeit wie auch der Herstellung von Gemeinschaft. haben sie eine bestimmte Penetranzgrenze überschritten, können sie extrem nerven.
Ich lese die Spex übrigens seit dem Umzug nach Berlin 2007 kaum noch. Das Abo habe ich damals auslaufen lassen, mir aber hin und wieder eine Ausgabe am Kiosk gekauft, ohne je wieder ein echtes Erkenntniskribbeln gespürt zu haben. Ich hatte aber das Gefühl, dass die Spex in den letzten zwei, drei Jahren doch wieder für mich interessanter geworden ist. Trotzdem seltsam, dass ich ob ihrem Ende trotz ihrer Bedeutung für meine Sozialisation eher eine milde Melancholie spüre und keine Trauer.