Antwort auf: Spex

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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wahrManchmal geht es natürlich daneben, aber das finde ich nicht schlimm. Eine gewisse verkrampfte Bierernstigkeit hat mich schon eher genervt, besonders in der Spex kurz nach dem Berlinumzug. Davor hatten viele Spex-Autoren ihre Texte mit feinem oder auch grobem Humor gewürzt. Dieser Humor war für mich ganz wichtig. Ich verstehe nicht, wie man den aus vielen Texten – auch Texten vom Chefideologen Diedrich D. – nicht herauslesen kann. Dazu habe ich aber in diesem Thread vor Jahren schon was geschrieben und wollte es jetzt nicht nochmal aufwärmen.

Ich bekenne ja, dass ich die SPEX seit Jahren nicht mehr gelesen hatte. Das, was hier als „klassische Phase“ (plus x) bezeichnet wird, habe ich mitverfolgt.

DD war damals einer meiner Helden. Auch in der aktuellen Ausgabe ist zumindest ein Text von ihm, in dem er über das Geräusch von Regen in einer Klanginstallation schreibt und dabei nicht unerwähnt lässt, dass am Tage nach seinem Besuch dieser Installation der HSV ausgerechnet gegen Regensburg 0:5 unterlag. Humor im kulturtheoretischen Diskurs. ;-)

Aber kann man die Begriffe „Metaebene“ oder „Narrativ“ heute überhaupt noch ironiefrei verwenden?

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)