Antwort auf: Rahsaan Roland Kirk

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friedrich

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@dropped-bomb, Du meinst solche Klangschnipsel wie Horses, oder?

Ich kenne 3-sided dream nicht vollständig. Solche Samples sind im Jazz sicher eine große Ausnahme und sehr untypisch. Sie sind ja eigentlich kein „Jazz“, da nicht von echten Musikern echt gespielt, was ja irgendwie Teil des Markenkerns von Jazz ist. Und eigentlich bleiben sie auch bei RRK als etwas fremdes zwischen den „normalen“ Jazzstücken stehen, oder? Gimmicks eben.

Wenn Teo Macero mit Miles Davis Tonbänder zusammengeschnitten hat, kratzt das zwar am Markenkern des Jazz, aber es kratzt eben nur daran.

Mir selbst fallen keine weiteren Beispiele ein. John Zorn hat wahrscheinlich auch mal sowas gemacht. Collage ist eine seiner Spezialitäten.

Programmatisch ist die Verwendung von Geräuschen bei John Cage. Es gibt einen Film, in dem sowohl John Cage als auch RRK auftauchen. Den habe ich aber nie vollständig gesehen. Ob es dort inhaltliche Überschneidungen / gegenseitige Einflüsse von RRK und Cage gibt, weiß ich daher nicht.

Und bei Frank Zappa könnte man auch mal nachschauen / -hören. Ab 12:00 spielt er hier auf einem Fahrrad:

https://www.youtube.com/watch?v=1MewcnFl_6Y

Mit der Erwähnung von Pink Floyd weist Du wahrscheinlich z.B. auf deren Bike hin (ab ca. 1:50):

In Hip Hop und Electronica sind Geräuschschnipsel sicher nichts ungewöhnliches.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)