Antwort auf: blindfoldtest #28 – gypsy tail wind

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dietmar_

Registriert seit: 29.10.2013

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Danke für eure Worte. Aber eigentlich muss der Dank dem Auslöser gelten. Sicher, die die sich dann beteiligen – wenn auch erst spät – haben auch eine gewisse Funktion in so einem Test. ;)

… noch ein paar Worte zu
HAROLD OUSLEY
14. Dell-A-Vonn
weil den Titel jetzt noch einmal gehört, möchte ich zumindest erwähnt haben, dass er mir beim Wiederhören Spaß machte. Da ist schon was los. Drei Bläser befeuern einen ganz netten Reigen. Das Cover spielt doch an so ein American-In-Paris-Ding (Baskenmütze, Bistrotisch) an, oder? Dabei war Ousley wohl gar nicht zu der Zeit in Europa. Wirkte das 1961 noch modern?

ROY HAYNES
16. Go ‛n’ Git It!
Klasse Stück, klasse Platte! Ich war so froh auch etwas auf Anhieb zu erkennen.Kann ungemein motivieren. ;)
Dem Pianisten Ronnie Mathews wird bei diesem Titel recht viel Raum gegeben, das freut offensichtlich uns alle. Ich habe von ihm viel zu wenig, er wird hier Forum zwar immer mal wieder erwähnt – Soulpope? – doch habe ich es noch nicht geschafft, mich ihm mehr zu widmen. Mir fallen spontan nur 2 Mitwirkungen ein: zum einen, weil ich erst neulich wiederhörte, Kenny Dorhams „The Flamboyan, Queens” und “The Rumproller”, Lee Morgan.

QUINCY JONES
17. Solitude
Hier taucht Melba Liston als Musikerin auf. Mich hat zwischenzeitlich irritiert, weil ich wegen Flurins Äußerungen vermutete, dass sie auch bei weiteren Titeln (als bei E. Henry und Gillespie) zu hören sei – z. B. bei dem Tadd Dameron Stück ging ich lange davon aus.
Es ist in einer Big Band schon fast ungewöhnlich, dass es nur einen Solisten gibt (und dann ist es auch noch eine Frau!), wenn ich das mit meinem geringen Big Band Background beurteilen kann, aber das Stück ist recht kurz. Es freut mich auch, dass Melba Liston hier einmal den Soloraum bekommt, ich kenne sie sehr viel mehr als Arrangeurin. Und ich bin immer ein wenig davon ausgegangen, dass man sie doch lieber arrangieren ließ und weniger in der Männerdomäne Jazz spielen ließ. Diese these ist natürlich komplett unbelegt. Ich habe aber auch nie versucht das Gegenteil herauszufinden, muss ich zugeben, weil das für mich weniger eine Feststellung als ein nicht geäußerter Gedanke war.

JEROME RICHARDSON QUINTET
18. Delilah
Noch so ein Kandidat, dem ich kaum Beachtung geschenkt habe. Ich kenne seinen Namen von einigen Backcovern, ich wusste welche Instrumente er spielt. Viel mehr weiß ich nicht. Ein bisschen Cannonball ein bisschen Lockjaw, seine Sideman Karriere ist schon sehr beeindruckend, wenn man mal nachschaut. Es gibt in 50er/60er Jahren Unmengen an Beteiligungen bei uns vertrauten Musikern. Flurin zeigt das in seiner Auflösung auch sehr schön.

DIZZY GILLESPIE
19. That’s All
Na ja, man kann schon hören, dass das Stück von jemanden eingespielt wurde, der schon in früheren Stilen (Bebop … Swing) zuhause war. Vielleicht deswegen schätzte ich es weniger modern als das Quincy Jones Stück ein. Aber dennoch passt es hier hin.
Ein schöner Rausschmeißer, wie von Flurin benannt. Aber es könnte auch gut als Opener fungieren.
Dass Morgan zitiert, ist auch mein Eindruck, doch komme ich ebenso wenig drauf.

So, jetzt habe ich meinen kompletten Senf dazu gegeben. Mit ein bisschen Verzögerung, schon spät losgefahren, doch angekommen. So bleibt mir nur noch einen schönen Urlaub zu wünschen.

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