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@dietmar_ was das Hauptinstrument von Eddie Costa war, habe ich mir gar nie überlegt, aber ich würde aus dem Bauch recht klar für das Klavier stimmen. „House of the Blue Lights“ und „Eddie Costa Quintet“ sind schon mal zwei Drittel seiner Leader-Diskgraphie, glaube ich, und bei Tal Farlow (nochmal drei oder vier Alben) spielte er, glaube ich, auch ausschliesslich Klavier. Ich sehe/höre ihn aber als einen echten Doubler, mit zwei Hauptinstrumenten.
Und klar, Hank Crawford – der gehörte auch lange Zeit zur Band von Ray Charles, wo er bereits dabei war, als Newman 1955 dazu stiess. Newman spielte zunächst Altsax (Don Wilkerson, den man als Jazzhörer vielleicht von drei Blue Note-Alben und einem Riverside-Album her kennt, die sich auch an der Grenze zum R & B bewegen, spielte Tenor), Crawford war bei Charles in der Regel (oder ich glaube sogar ausschliesslich) am Barisax zu hören, Altsax war aber ebenso wichtig (bzw. als Leader wohl sein Hauptinstrument) und ans Klavier setzte er sich auch auf seinen eigenen Atlantic-Alben immer wieder. „More Soul“ (Crawford am Alt, Newman am Tenor, „Hog“ Cooper am Bari, niemand am Klavier, wenn nicht Crawford sich mal hinsetzt, aber gerade das Klavierlose der Gruppe macht das Album so toll) von 1960 ist jedenfalls das erste, an das ich dachte, als Du schriebst, man könne den Fokus bei einer Charles-Sendung ja etwas öffnen (klar, kann man, aber nur vier Tracks, die unter „Ray Charles“ liefen, werden dem Meister halt einfach nicht gerecht, das ist das Dilemma, aber ich arbeite schon so halb daran ).
Was J.R. Monterose betrifft: unbedingt das Debut auf Blue Note und „The Message“, sowie auch unbedingt das Argo-Album von Dorhams Gruppe („KD And the Jazz Prophets Vol. 1“ – Vol. 2 wurde wohl aufgenommen, kam aber nie heraus) und René Thomas‘ „Guitar Groove“! Auf „Live at the Tender Trap“ ist Jarreau (der mich nie wirklich interessiert hat) nur auf zwei Stücken, glaube ich, ist also eine gute Ergänzung zu „In Action“ (anderer Bassist, sonst dieselbe Band, glaube ich). Ich mag auch „Body & Soul“ gerne, die Uptown-CD fand ich eine leise Enttäuschung (mag an den enormen Erwartungen liegen, die ich immer habe, wenn ich seinen Namen lese). Das Duo mit Flanagan und Freddie Derondes „Spontaneous Effort“ (Igloo, rec. 1989) wären wohl zwei empfehlenswerte späte Alben. Aus den frühen Jahren sind auch die Savoy-Aufnahmen mit Eddie Bert höchst empfehlenswert (Fresh Sound Doppel-CD), und wenn Du weiter hören willst lohnt auch die Fresh Sound-Compilation „Jay Waklin'“ mit weiteren frühen Aufnahmen, ebenso die Session mit Jon Eardley (10″-Album „Hey There, Jon Eardley“, zu finden auf der CD „From Hollywood to New York“, die noch ein weiteres früheres 10″-Album von Eardley enthält), George Wallingtons „The Prestidigitator“ (teils mit Jerry Lloyd an der Basstrompete). Auf dem Uptown-Set von Oscar Pettiford, das ich immer noch nicht gebührend gehört habe (es müsste an sich toll sein), taucht er übrigens auch noch auf.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba