Antwort auf: Johnny Cash

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krostitz

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bullitt

krostitz

bullittPuh ich bin wohl zu lange in diesem Forum. Jetzt hätte ich fast wieder gepostet, dass von Cashs Alben nur sämtliche American Recordings über jeden Zweifel erhaben sind, und man davor nur mit Singles und Cimpilations weiter kommt, aber exakt die selbe Debatte hatten wir hier ja schon ein paar Posts weiter vorne…

…und was nichts daran ändert, dass diese Aussage totaler Quatsch ist.

Was jetzt genau? Ich finde die American Recording alle konsistener als die frühen Alben, die entweder Compilationcharakter oder recht viele Filler an Bord haben.

Ich denke, dass man das nicht unbedingt mit heute vergleichen sollte. Zu Spitzenzeiten hat Johnny Cash vier Alben im Jahr rausgebracht. Die Regel waren um die zwei und das jedes Jahr! Daneben noch Non-Stop-Touren, da ist klar, dass da nicht jedes Mal komplett neue Alben rumgekommen sind. Letztendlich wollten die Menschen vielleicht auch eher die Hits. Das war ja noch weit vor Musik im Fernsehen und Internet. Deshalb haben die frühen Alben auch den beschriebenen Compilation-Charakter. Das haben aber auch andere Musiker in der Zeit gemacht. Des weiteren hatte SUN die Rechte an seinen Songs, deshalb konnten sie auch noch Platten rausbringen, als Johnny schon lange bei Columbia unter Vertrag stand und richtig bekannt und erfolgreich wurde und so ein Stück vom Kuchen abhaben. Natürlich konnten sie dabei aber nur die alten SUN-Sachen nehmen. Und da kamen dann immer wieder neue Platten mit mehr oder weniger den gleichen Songs raus. Man darf auch nicht vergessen, dass es in den 50ern und 60ern nicht weit mit Plattenpromotion her war, wo denn auch? Da hat sich kein Mensch für die neue Platte von XYZ intressiert, wenn nicht ein zwei bekannte Hits drauf waren.

Aber ich schweife ab. Eigentlich ging es mir um Deine Aussage, dass nur die AR über jeden Zweifel erhaben seien. Das ist in meinen Augen ein großes Problem, da viele Leute nur die Knast-Alben und/oder AR kennen. Dabei sind es eben die Alben aus der „zweiten Reihe“ die sich lohnen. Auch und besonders aus der verschrienen Zeit ab Mitte der 80er bis zu den AR, wo angeblich alles so mies war, im Hause Cash. Da gibts viel zu entdecken und es lohnt sich. Da sind vielleicht nicht die Überhits drauf, aber sie sind bei weitem nicht so schlecht, wie viele immer behaupten. Gerade Out among the stars ist ein gutes Beispiel dafür. Angeblich soll das Album ja der Grund gewesen sein, dass J. R. bei Columbia gefeuert wurde.

Also nur Mut und ein paar Sachen durchprobieren, Vielleicht nicht unbedingt mit den Konzeptalben anfangen, davon hat der gute Johnny im Laufe der Jahre so einige gemacht.

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