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Ja, so war das alles in Zürich auch beim letzten Mal, wo ich das Arkestra hörte (ich glaube danach spielte es noch an einem anderen Ort, aber ich war da auf Reisen … aber es besteht dann wohl Hoffnung, dass sie dort vielleicht auch wieder nochmal auftreten). Das Ganze, der Flow des Sets, das Zurücktreten der Einzelnen … das erlebe ich unterschiedlich, manchmal euphorisch wie Du es für das erlebte Konzert schilderst, manchmal aber auch so, dass sich, kaum draussen, ein schales Gefühl einzustellen beginnt – suggestiver Musik aufgesessen zu sein, wie nach einer Wagner-Oper etwa … das mag ich dann gar nicht, denn bei aller Euphorie und bei allem Eintauchen mag ich es nicht, wenn jemand für mich das denken und lenken zu übernehmen sucht. Kein Vorwurf an das Arkestra, absolut nicht, die Musik fand ich bei den zwei gehörten Konzerten, v.a. beim ersten vor einigen Jahren, deutlich zu sperrig und Deine „durchgeknallte Swing“-Beschreibung greift viel zu kurz – aber sie wurden/werden wohl schon allmählich milder, mich dünkte das beim zweiten Konzert der Fall und auch bei Aufnahmen, in die ich gelegentlich ein wenig hereingehört habe … allerdings ist das eine Gruppe, die man live hören muss, das lässt sich kaum ordentlich konservieren, was da passiert.
Und das mit Vincent Chauncey ist halt genau so ein Fall, wie ich ihn drüben beschrieb: da sieht man den mal live (und hat keine Hoffnung, dass sich das je wiederholen wird), und man kriegt ihn kaum zu hören, weil er im Getöse untergeht. Markante Soli gab es aber bei beiden Konzerten, die ich hörte, ziemlich viele – nicht zuletzt von Allen selbst, der (immer noch?) ein hochenergetisch verdichtetes Free-Alt bläst, das eher nach Brötzmann als nach Swing klingt – und das eben mit einer Wucht, die sein Alter Lügen straft.
Das änderte aber bei mir nichts an der Meinung über die Performance von Tara Middleton …
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