Antwort auf: blindfoldtest #27 Mr Badlands

#10530625  | PERMALINK

friedrich

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@vorgarten

@mr-badlandsDas kursiv geschriebene, ist dann der Bezug zum Song, hier nochmal die Zusammenfassung, so wie ich es interpretiere (Musik & Text)

beating against the
 air cups of the worldEinleitung
One is born called JUNO.
 -> Part I (Geburt)
fly – Part II (frei gespielt)
float – Part III (Piano)
we have to sing – Part IV
Earth is where it is happening,

It’s where we go from here.Coda

das finde ich als interpretation und wegweiser durch das stück sehr schlüssig. irritiert bin ich aber immer noch von deiner antwort auf friedrich, dass es sich hier um ein in den usa aufgeführtes „afrikanisches ritual“ handele, dass juno lewis ein „afrikanischer trommelbauer“ gewesen sei und somit alles hier authentisch („afrikanisch“?). das stimmt ja alles nicht. das stück ist offensichtlich um autobiografische bezüge herum gebaut, die instrumente frei erfunden und die sprache ist ein in louisiana erlentes kreolisch („entobes“). nach allem, was man lesen kann, hat herr lewis auf seinen stationen zwischen new orleans und san francisco in seinem leben niemals den boden der usa verlassen.

Meine Vermutung der „afrikanischen Authentizität“ hatte ich ja selbst ausgeräumt und meine vorlaute Bemerkung „spiritueller Ethno-Kitsch“ inzwischen relativiert. Über Authentizität möchte ich gar nicht erst anfangen zu diskutieren, schon mal gar nicht, wenn hier eine kreolische Sprache auftaucht – denn was ist hybrider als „Kreole“ (Wiki: „Creole peoples are ethnic groups which originated from creolisation, linguistic, cultural and racial mixing between colonial-era emigrants from Europe with non-European peoples, climates and cuisines.“)? „Authentisch kreolisch“ fände ich dann ja schon wieder gut!

Ich hatte dahinter irgendsowas pseudo-afrikanisches vermutet, eine Sehnsucht nach einem romantisch idealisierten Afrika, eine Utopie aus der Vergangenheit und weit, weit weg, die man mit klischeehaft mit Getrommel, Geplapper und Gesang beschwört. Aber auch da bin ich lieber etwas vorsichtig, denn Utopien und Sehnsuchtsorte sind in der Kultur von Black America wohl ein kompliziertes Thema. Ich bin ja nur ein mitteleuropäisches Weißbrot der oberen unteren Mittelschicht, das das alles nicht versteht. Kann man aktuell auch im James Brown-Thread lesen. Für den war Afrika allerdings nie ein Sehnsuchtsort.

Aber das hat mit diesem Stück des BFTs eigentlich nicht wirklich was zu tun.

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)