Antwort auf: Die Gitarre im Jazz

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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Ein kleiner sidekick meiner persönlichen James-Brown-ology.

JB hat 1969 das Stück Ain’t It Funky Now aufgenommen, bei dem nicht nur der Titel frappierend einfach ist. Eigentlich ist das musikalisch auch nur eine ständige Wiederholung eines rhythmischen Patterns, eigentlich bloß ein paar unter Spannung stehende Partikel, die hier und da mit ein paar Verzierungen unterlegt werden, hier und da gibt es einen break und JB quatscht offenbar spontan sinnloses Zeug darüber. Meist tatsächlich wirklich nur den Titel: „Ain’t It Funky Now?“ So blöde und banal sich das liest, so großartig ist dieses in der Album-Version gut 9-minütige Stück in der Realität!

Bevor ich das Original von JB kennenlernte, kannte ich aber die Jazzversion von Grant Green aus dem Jahr 1970. Verglichen mit JBs spontaner Aufnahme klingt die von Grant Green fast schon arrangiert und durchdacht. Aber beide sind toll! Eigenartig, wie der Kontrollfreak JB so einen spontanen Geniestreich hinlegt, der dann wiederum von einem Jazzgitarristen adaptiert wird. Die Jazzpolizei nahm GG die Hinwendung zu R&B + Funk damals etwas übel, aber aus der Distanz hört sich das schon wieder anders an.

Im Original ist dieser trk auf dem Album Green Is Beautiful erschienen. Man bekommt die Aufnahme aber z.B. auch auf dieser etwas populistischen Compilation.

Grant Green – Blue Breakbeats (Aufnahmen späte 60er / frühe 70er, Compi 1998)

Die Platte heißt tatsächlich Blue Breakbeats, auch wenn das nicht so auf dem Cover steht. Vielleicht hat man das wg. des Namens Green weggelassen? Hätte ggf. komisch geklungen: Grant Green – Blue Breakbeats, auch wenn mir persönlich das gefällt. Green Is Beautiful ist ein anderes Wortspiel, das man nur aus dem Zusammenhang dieser Zeit versteht.

Überhaupt: Der Einfluss von JB auf den Jazz!

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)