Antwort auf: blindfoldtest #26 – wahr

#10502429  | PERMALINK

vorgarten

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friedrichIch habe in den 70ern noch die Nachwehen, der „exotischen Spiritualismus-Welle“ mit ansehen und -hören können, ohne persönlich daran beteiligt zu sein. In den Zimmern von Gymnasiasten und Studenten wimmelte es neben Yucca-Palmen, Räucherstäbchen und Batik-Tüchern von Symbolen des Großen Mantras, Romanen von Carlos Castaneda und Platten des britischen Blues-Gitarristen John McLaughlin, der mit indischen Musikern spielte. In den Fußgängerzonen sangen die Hare Krishnas und der Alptraum vieler Eltern war, dass die Tochter des Hauses zu „den Bagwahns“ überlief. Der Lebenstraum einer halben Generation war, mit dem VW-Bus nach Indien zu fahren.

das hat aber alles rein gar nichts mit dem brooklyn raga massive zu tun.

friedrichAch, und die gute alte Geschichte des Kulturklaus von Weiß bei Schwarz! Ich habe White Tears nicht gelesen und die Rezension changiert ein wenig zwischen Ironie und Ernsthaftigkeit, insofern ist es schwer, darüber was zu sagen. Sollte man sich nicht von dem Glauben an Authentizität verabschieden? Die wird immer wieder im Fremden und vermeintlich Ursprünglichen gesucht, bis sie sich abgenutzt hat und die Spirale sich weiterdreht. Und dann stellt man fest, dass hinter dem Ursprünglichen etwas noch Ursprünglicheres steht, das ist wie mit den Matrjoschka-Puppen oder den Schalen der Zwiebeln. Am Ende bleibt nichts mehr übrig – und dann sucht man sich was ganz besonders Un-Authentisches und ist camp. Der Begriff des Hipsters hat sich inzwischen ja fast schon erledigt. Hip ist das neue square.

ich ziehe den verweis auf cultural appropriation und vor allem das hipster-bashing zurück. dafür sind mir diese themen zu wichtig.

friedrichTreffen sich eine Türkin, ein Grieche, eine Italienerin und ein Deutscher morgens im Büro in der Teeküche. Fragt der Deutsche: „Wie wird Kaffee eigentlich richtig zubereitet?“

das hast du wirklich gefragt? ;-)

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