Antwort auf: John Coltrane

#10500539  | PERMALINK

vorgarten

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mr-badlands
Ich habe den Eindruck, dass bei Coltrane oft bloß geschrieben wird, dass er der Größte oder einer der Größten war (das will ich auch nicht bestreiten), doch dabei bleibt es dann. Dann wird genickt und keiner sagt mehr was….
(…)
Spätestens beim Hören von z.B. „Free-Jazz“ oder „Avantgarde-Jazz“ ist eine genaurer Beschäftigung mit dem entsprechenden Werk ja Voraussetzung. Wie will ich denn solch komplexe Musik bewerten, ohne mich damit auseinander zu setzen? Und hier ist es auch hilfreich etwas theoretisches Wissen zu besitzen. Sonst wird die Begegnung mit z.B. „Free-Jazz“ eine sehr kurze werden, gem. dem Motto: Gefällt oder gefällt nicht. Und oft endet dies in einem „gefällt nicht“, nur weil das Ohr noch nicht so geschult ist. Erst nach der Auseinandersetzung kann ich – hoffentlich – unterscheiden, zwischen den Großmeistern und den Dilettanten.

sogenannter „free jazz“ ist nicht unbedingt komplexer und voraussetzungsvoller als „gebundenere“ musik. es geht darin nur oft um was anderes. und ob man genauso dafür (intensität, dichte, individualismus, politisierung, frequenzen etc.) sensibel ist, merkt man oft sofort – oder irgendwann plötzlich – oder nie. anlesen kann man sich den zugang kaum. aber geniekult und mythologisierung helfen da ganz sicher nicht weiter – was man aber kaum den musiker*innen vorwerfen kann.

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