Antwort auf: Blumfeld Live (2014-2018)

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dennis-blandford
Jaggerized

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Wie du weißt, höre ich sein Debutalbum alles andere als entsetzlich. Es ist ein Gemischtwarenladen aus allem was man bei Blumfeld in 17 Jahren so wahrnehmen konnte. Beim Solokonzert zur „Songs from the bottom Vol. 1“ 2016 in Heidelberg war der bestuhlte Saal in etwa halbvoll, was für solch einen Poeten eigentlich eine Schande ist. Die zweite Platte ist definitiv seit 2015 in der Mache und ich pers. kann nur spekulieren, dass er wohl gemerkt hat, dass die Lust auf Blumfeld bei den Zuschauern einfach größer ist als auf ihn solo. „Otis“ wurde als Debutroman ja auch ähnlich zerpflückt wie „List oft he Lost“ von Morrissey. Am Samstag war er zumindest richtig hungrig und hatte Bock auf die ganze Sache. Ich habe im ganzen Leben noch nie so viele Zugaben gehört und offenbar war die letzte Reunion-Tournee 2014 tatsächlich eine zweischneidige Sache.

In den späten Natur-Lyrics könnte ich baden. Das ist alles federleicht, lichtdurchflutet und entrückt; die Antithese zum komplizierten Agit-Rock der 90s. Ich glaube echt, Diestelmeyer hatte 2007 einfach seine Metamorphose abgeschlossen, es kam aber halt kein neues, durchschlagendes Kapitel dazu. Vielleicht hast du auch Recht und die Installation des Superstars „Jochen Distelmeyer“ schlug damit fehl. Immer schwierig, dann wieder zurückzugehen. In Frankfurt gelang das aber sehr authentisch. Wenn ich mich richtig entsinne sagte er auch ungefähr „Wie ihr wisst habe ich in letzter Zeit ja auch ein paar andere Sachen gemacht und so aber jetzt sind wir (wieder) hier…“

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"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."