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Anonym
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soulpopeGatti gestaltet Mahler 1 in Einzelbildern, dh die (zahlreichen) Themen dieser Symphonie werden – nicht zuletzt durch die hervorragenden Blech- und Holzbläser – wie unter einer Lupe seziert …. die Folge davon ist ambivalent denn einerseits waren mir einige dieser Themen in dieser Nachhaltigkeit nicht bewusst, andrerseits kommt es zwangsläufig zu einer dramaturgischen Verzerrung (die Tempi weichen von der Partitur tlws stark ab) und so verkommen Passagen fasst zu einer folkloristischen Groteske welche wohl so nicht Mahlers Intention war …. es fehlt gespürt die Klammer welche dieser Komposition die Struktur bzw das Rückgrat beifügt …. insgesamt aber eine – mit den vorgenannten Einschränkungen – interessante Mahlersicht und man wird sehen wie sich Gatti mit anderen (späteren und noch komplexeren) Mahlersinfonien schlagen wird …
Danke für Deine Zeilen – zu Trifonov kann ich nichts sagen, ich kenne ihn nur aus Streamingszeug. Da ist er mir nicht wirklich aufgefallen.
Mahler I hat eine sehr große Klammer, das ist, um im Abend zu bleiben, so etwas wie die „Symphonie classique“ von Prokofjev, wenn auch sehr viel weniger ulkig als Prokofjev. Ich übertreibe. Sehr interessant finde ich Deine Bemerkung, dass das Hervorheben von Themen zu einer dramaturgischen Verzerrung führte. Ist das nicht die seltsame Herausforderung von Mahler? Wie alles unterbringen, zugleich? Die folkloristische Groteske, doch, schon, sie ist bei Mahler. Bis zuletzt.
Trotzdem, und gerade wegen Deiner Zeilen, werde ich auch einmal Gatti hören mögen – ich kenne ihn auch nur vom Namen, also gar nicht.
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