Antwort auf: Gipettos Rezi-Kiste

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gipetto
Funk 'n' Punk

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The Stooges – Fun House (1970)

Für mich kurzum das beste Studioalbum meiner geliebten Stooges, das mich ab dem ersten Ton von Down On The Street gefangenen nahm und bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt hat. Fun House umfasst sieben erstklassige Stücke, denen im Gegensatz zum Debütalbum das große Glück zuteil wurde, von Don Gallucci mit einer mörderischen Produktion belegt worden zu sein: Ein wesentlicher Kernpunkt war, dass das Album live eingespielt und Sänger Iggy Pop im Zuge dessen sogar mit einem Handmikro ausgestattet wurde, um ihm den standesgemäßen Aktionsradius zu ermöglichen. Das Album soll der animalischen Bühnenintensität der Ur-Stooges sehr nahe kommen, nachdem der Sound zuvor eigentlich als unreproduzierbar gewertet worden war. Fun House ist von manisch-treibender Intensität, die sich im Verlauf der Platte immer weiter steigert. Iggy singt (hier erstmals auch unter Einsatz seines Baritons), schreit, wimmert, flüstert und brüllt sich durch eine emotionale Achterbahnfahrt und spätestens ab der ständig wiederholten Zeile „I feel alright“ in 1970 wird gewiss, dass eigentlich überhaupt nichts mehr „in Ordnung“ ist. Musikalisch wird das Album endgültig durch Steve Mackays Saxophoneinsatz – ebenfalls präsent ab 1970 – zum Inferno, das im völlig chaotischen L.A. Blues gipfelt und schließlich kollabiert. Ein musikalischer Höllentrip mit Höchstwertung. Prädikat „unheimlich wertvoll“, insbesondere für die musizierende Nachwelt.

 

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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)