Antwort auf: Konzertimpressionen und -rezensionen

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gypsy-tail-wind
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Zürich, Tonhalle-Maag – 05.04.2018
 
Tonhalle-Orchester Zürich
Lionel Bringuier
Leitung
Igor Levit Klavier

Johannes Brahms Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll op. 15
Hector Berlioz „Symphonie fantastique“ op. 14
 
Nur zwei Sätze diesmal – leider – , denn die penetrante Müdigkeit, die sich meiner dieser Tage bemächtigt, liess das Brahms’sche Konzert gestern zur ziemlichen Überforderung werden. Levit überzeugte schon, aber so ganz fiel das für mich nicht zusammen, Bringuiers Dirigat war nicht auf Feinheiten aus und führte da und dort dazu, dass Levits Nuancenreichtum ein wenig unterging. Nichtsdestotrotz war er mit höchster Konzentration bei der Sache und schien ziemlich ausgepumpt – als Zugabe gab es denn auch eine kurze und langsame Nummer (erkannt habe ich sie nicht). Jedenfalls trat das Orchester im Vergleich mit dem Solisten fast schon grobschlächtig auf, Levit wurde jedoch nicht laut oder ruppig, im Gegensatz zwang er eher die Orchestermusiker dazu, leiser zu werden, präziser im Zusammenspiel.

Was Bringuier und das Orchester betraf, war die zweite Hälfte deutlich besser. Berlioz‘ „Symphonie fantastique“ scheint eines der Paradestücke des Dirigenten zu sein, für die gerade erschienene Jubiläumsbox zum 150. Geburtstag des Orchester ist er denn auch gerade mit diesem Werk vertreten. Hier stimmte das Zusammenspiel und das Orchester wirkte sehr viel konturierter. Das Publikum war begeistert, es gab fast noch mehr Applaus als davor für Levit (ihm galt er, wegen ihm war das Konzert wohl auch ausverkauft) … aber mir sagt das seltsame Ding irgendwie nicht so wirklich zu … diese ganze halbwegs programmatische Orchestermusik bleibt mir bisher ordentlich fremd und ich mag im Hinblick auf die Symphonie fantastique gar vom Jahrmarkt sprechen (der mir allerdings anderswo – bei Verdi zum Beispiel – durchaus zusagt). Aber ich bleibe dran – und habe, da die Jubiläumsbox seit heute da ist, ja auch eine Aufnahme, wenn ich das weiter vertiefen will (ältere Aufnahmen sind zuhauf da: Munch, Monteux, Karajan, Scherchen, Bernstein, Ansermet …)

Die NZZ hat auch schon einen Bericht auf der Website (wohl morgen in der Print-Ausgabe):
https://www.nzz.ch/feuilleton/der-irritierende-unterschied-ld.1375138

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