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01) Mark Olson & Ingunn Ringvold – 3.3.2018 – Stuttgart, Laboratorium ****
02) Adria – 9.3.2018 – Beutelsbach, JAK-Keller ***1/2+
Up next: Jeffrey Lewis & Los Bolts, Luka Bloom, The Hanging Stars.
Endlich ging Anfang März letzten Samstag auch bei mir das Konzertjahr los, und das gleich mit einem alten Favoriten: Mark Olson & Ingunn Ringvold spielten im leider nur gut zur Hälfte gefüllten Stuttgarter Lab ein sehr schönes Konzert.
Los ging’s mit „Seminole Valley Tea Sipper Society“ vom neuen Album „Spokeswoman of the Bright Sun“, gefolgt von dem alten The Jayhawks-Klassiker „Blue“. Weitere Highlights waren für mich „Cherry Thieves“ vom vorletzten Album „Good-bye Lizelle“ und der alte The Jayhawks-Klassiker „Wichita“.
Sehr schönes Konzert mit dieser für Mark Olson so eigenen Mischung aus Melancholie und positiver Grundstimmung, wunderbare Musikalität mit seiner Partnerin Ingunn Ringvold, und mit diesen oft wunderbar leichten, schönen Songs, die manchmal aber auch liebenswert leicht verschroben daherkommen, ein perfektes Gleichgewicht von Sperrigkeit und Harmonie. Herrlich auch der Sound der Kanun, einer von Ingunn Ringvold gespielten armenischen Zither.
Großartig entspannter, relaxter und lockerer Abend, und Mark Olson im Gespräch nach dem Konzert sehr zugänglich und mitteilsam.
Toller Sound auch wieder im Laboratorium, der meine Befürchtungen, der Sound könne nach dem Umbau und vor allem dem Herausreißen der bisherigen hölzernen Decke nur schlechter werden als in der Vergangenheit, zum Glück zerstreut hat.
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Gestern abend das italienische Ensemble Adria im ausverkauften Jazzkeller in Beutelsbach.
Adria, das sind Rachele Andrioli (Gesang), Francesco Pellizzari (Schlagzeug, Percussion), Emanuele Coluccia (Sopransaxofon, Tenorsaxofon) und der Leader der Gruppe, Claudio Prima, am diatonischen Akkordeon und Gesang. Die Gruppe kommt aus Lecce in Apulien und spielt eine Art Folk Jazz, vermischt mit alten süditalienischen Volksliedern und Elementen der traditionellen Tarantella. Aber auch zwei brasilianische Stücke – Hermeto Pascoals „Garrote“ und Chico Barques „Valsinha“, das schon 1972 von der italienischen Sängerin Mia Martini aufgenommen worden war – waren im Repertoire vertreten.
Wunderbar Claudio Prima mit seinen atemberaubenden Läufen auf dem diatonischen Akkordeon, und Rachele Andrioli mit ihrer so ausdrucksstarken, rauchig-kraftvollen und dynamischen Stimme, die vor allem in den langsamen Songs wunderbar zum Tragen kam. Bei den schnelleren und lauteren Stücken war die Stimme leider zu leise abgemischt und wurde so vom Schlagzeug Francesco Pellizzaris überlagert.
Dennoch ein schönes und lohnendes Konzert.
***1/2+
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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)