Antwort auf: 2018: Jazzgigs, -konzerte & -festivals

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gypsy-tail-wind
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vorgartenich finde es schade, dass du bourelly als reserviert empfunden hast, ich kenne sokal und diese band überhaupt nicht und weiß auch gar nicht, wie ich mir die musik vorstellen soll. aber bourelly war nie ein höhepunkt-spieler, obwohl sein hendrix-ton das ja irgendwie nahelegt, aber so richtig eingeordnet kriege ich den auch nie.

Ich glaub er war auch selbst irgendwie unzufrieden, jedenfalls ging er immer wieder zum Verstärker, drehte was herum, hat öfter nur leise mitgespielt … tat sich wohl etwas schwer damit, in die Musik reinzufinden und wollte auch nicht brachial dagegen anspielen (was er gekonnt hätte, das wurde da und dort klar). Aber irgendwie wirkte auch Depart ein wenig ausgebremst (selbst-ausgebremst) dünkte mich. Bzw. da lief wohl so viel zwischen Studer und Känzig, dass einfach Sokal und Bourelly manchmal etwas draussenbleiben mussten bzw. zu Begleitern wurden, wo man doch von ihnen gerne etwas mehr gehört hätte (sei es im Zusammenspiel der vier, sei es als Solisten). Was ich sagen will: ich glaube es war nicht bloss mein Empfinden und in anderer Laune hätte das anders gewirkt, es lief einfach nicht alles rund auf der Bühne (auch wenn das von wenigstens der halben Band wohl bestritten würde). Ich würde Bourelly jedenfalls gerne gleich noch einmal hören, mit einer Rhythmusgruppe oder mit anderen Leuten bzw. v.a. mit einem anderen Konzept … will dabei aber nicht mal behaupten, die Idee, ihn zu Depart zu holen, sei keine gute gewesen, weil ansatzweise war alles da, was es gebraucht hätte, aber es klappt halt einfach in der Umsetzung nicht immer so ganz … gehört halt auch zum Job, kennen wir ja alle auch, manchmal ist man voller Ideen und guter Vorsätze, aber es kommt dann doch nur Mittelmass heraus, ein anderes Mal ist man müde und gelangweilt und dann fliegen doch die Funken.

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