Re: Kraftwerk

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go1
Gang of One

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FriedrichAuf Radioaktivität oder TEE gibt es dann aber Texte, die ich schon arg schlicht finde. „Drehen wir am Radiophon / Vernehmen wir den Sendeton / Durch Tastendruck mit Blitzschnelle / Erreichen wir die kurze Welle“ klingt schon sehr nach Kinderlied und „Sogar die größten Schtars (sic!) / Entdecken sich selbst im Spiegelglas“ klingt für mich nun auch nicht gerade nach großer Weisheit.

Muss es ja auch nicht. Der Songtext von „Spiegelsaal“ ist eine Einheit, keine Abfolge von Bonmots, und die zitierte Zeile ist Teil einer Reihe („entdecken sich selbst im Spiegelglas – finden ihr Gesicht im Spiegelglas – mögen sich nicht im Spiegelglas – verändern sich selbst im Spiegelglas – machen sich zurecht im Spiegelglas – leben ihr Leben im Spiegelglas“), Teil eines gar nicht naiven Songs zu einem zeitlosen Thema. Die eingedeutschten Schtars fand ich auch immer gut, wobei die natürlich etwas Zeitgebundenes in den Song bringen (das Starsystem hat es nicht immer gegeben und es kann auch mal wieder verschwinden). Und schlicht ist im übrigen nicht schlecht, wenn man mich fragt. Eine gewisse Einfachheit gehört zur Eleganz der Kraftwerk-Musik dazu.

FriedrichAm liebsten sind mir jedoch die Kraftwerk-Stücke, deren Text aus nur einem Wort besteht („Meeetrooopolis“) oder rein instrumental sind. Letzteres finde ich bei der demonstrativ elektronisch erzeugten und unpersönlich wirkenden Musik von Kraftwerk eigentlich am konsequentesten.

Verstehe. Ich fand immer, dass Elektronik und Lied gut zusammenpassen. „Unpersönlich“ in dem Sinne, dass es nicht um den authentischen Ausdruck individuell empfundener Gefühle eines Künstlers geht, sind ja viele Songs, nicht nur die von Kraftwerk.

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To Hell with Poverty