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NorbertDas weiß ich nicht, Onkelllou. Könnte ich mir aber durchaus vorstellen.
Von Viagogo kommt der scheinheilige Hinweis:
„Allgemeine Hinweise
Sie kaufen Ihre Tickets von einem Drittanbieter, viagogo ist nicht der Verkäufer der Tickets.
Die Ticketpreise werden vom Verkäufer bestimmt und können vom Originalpreis abweichen.“Wenn Viagogo der Drittanbieter ist, müsste das Unternehmen m.E. im Voraus solche überzogenen Preisvorstellungen der Schwarzhändler unterbinden. Auch die Musiker gehören zu den Geschädigten, denn die partizipieren lediglich vom Preis des Original-Tickets.
Die Preise der Tickets bei Viagogo fangen bei knapp € 200 an und gehen tatsächlich bis € 1000/Ticket. Und es sind noch mehr als einen Monat hin bis zu den Konzerten. Zwar konnte man im Online-VVK maximal 4 Karten erwerben, wahrscheinlich um den Schwarzhandel einzuschränken, aber wenn man über den Umweg Viagogo den Preis dann in so absurde Höhen treiben kann, scheint mir diese Beschränkung nicht nur unwirksam, man öffnet damit auch dem gewerbsmäßigen Online-Schwarzhandel Tür und Tor.
Wahrscheinlich ist es rechtlich kaum möglich, den Weiterverkauf eines Tickets zu höherem Preis zu verbieten. Aber nach meinem Empfinden von Recht und Anstand – und ich sag mal den guten Sitten – ist das, was Viagogo da in aller Öffentlichkeit macht, völlig unseriös und nicht akzeptabel. Ich gehe davon aus, dass Viagogo von diesen überhöhten Preisen selbst profitiert. Der Ehrliche ist in diesem Falle doch wirklich der Dumme: Wer da nicht auf jeden Fall 4 Karten kauft, vielleicht nur eine oder auch überhaupt keine selbst nutzt und die anderen zum vielfachen Originalpreis auf dem Schwarzmarkt anbietet und vom Gewinn zwei Wochen nach Malle fliegt, ist doch fast schon selber schuld.
Edit: Wenn man das mal zu Ende denkt, ist nicht auszuschließen, dass mit den Tickets auf dem Schwarzmarkt mehr Geld verdient wird, als Künstler und Veranstalter damit verdienen. Das Ticket als Spekulationsobjekt. Kann der Rolling Stone das nicht mal thematisieren?
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)