Antwort auf: Ramones

#10378777  | PERMALINK

friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

Beiträge: 5,160

joshua-treeIn Bremen gab es zu dem Zeitpunkt ungefähr ein knappes dutzend „Punks“, in Hamburg waren es Ende 1978 ungefähr 50-60. Die meisten davon sind auch heute noch befreundet und man sieht sich regelmäßig. Die meisten davon kamen damals aus den Vorstädten (Pinneberg, Wedel, Quickborn, Ahrensburg, Bergedorf).
Die wenigen Punks die im Musikladen Studio waren, wurden übrigens von Arturo Vega reingeschmuggelt, weil sie keine Karten hatten. Sie wurden allerdings aufgefordert sich ruhig zu verhalten und keinen „Ärger“ zu machen.

Bei uns im Oberstufenzentrum gab es zwei „Punks“.

Eigenartig, oder? Aber Popkultur hatte in D damals insgesamt keine große Bedeutung, jedenfalls nicht so sehr wie in England, wo Popmusiker Volkshelden und Identifikationsfiguren waren und sind. Das hat sicher auch soziale und kulturelle Gründe, denn D hatte kaum eine eigene Popkultur und die Verhältnisse in den USA und GB einerseits und D andererseits waren Ende der 70er wohl sehr unterschiedlich. In D fiel Punk auf nur wenig fruchtbaren Boden. West-Berlin, HH und Düsseldorf hatten wohl nennenswerte Szenen oberhalb der Wahrnehmunsschwelle. Insbesondere West-Berlin wird ja in den letzten Jahren retrospektiv wahrgenommen. Aber damals war das wirklich Subkultur.

Ich erinnere mich, dass ich noch Anfang der 80er – ich glaube Dienstags um 22 h – John Peels Music auf BFBS hörte, um dort u.a. die ersten deutschen Punk und New Wave Bands („Neue Deutsche Welle“) zu hören. In den Öffis fand das nicht statt.

Arturo Vega war der Grafiker der Ramones, nicht wahr?

--

„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)