Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Robert Forster im Capitol Sulzbach-Rosenberg › Antwort auf: Robert Forster im Capitol Sulzbach-Rosenberg
@j-w:
leider kann ich deine Begeisterung für Songs to play überhaupt nicht teilen; ich halte sie vielmehr für die schwächste aller Forster-Solo-Alben; wahrscheinlich liegt mir die Band, die er da hat, überhaupt nicht; hier eine Jahrmarktsorgel, da ein „ba ba ba ba baaa“-Chor… das Songwriting halteich für eine – für seine Liga – ziemlich mediokre Angelegenheit; Sound und Songs kommen auch so selbstverliebt/ (selbst)zufrieden/ satt und unaufgeregt bzw laid back im negativen Sinn rüber. Sicher, er war schon immer ein Dandy und Narziss, aber das hört sich alles für mich echt so an, wie ich mir einen 60jährigen , satutierten Familienvater vorstelle; ohne Pfeffer und, leider, ohne das Gegengewicht McLennanscher Existenzabgründe.
Von den Songs: allein Let me imagine you überstrahlt alles; der einzige Klassiker der Platte. Learn to burn und And i knew sind auch noch klassischer Forster.
Der Rest ist für mich ein Haufen Gähnen und, das schlimmste: man wartet die ganze Zeit auf eine brauchbare Meldodie – die kommt aber nie.
Und, das muss ich leider so sagen: was Amanda, Adele oder Lindy durften, dürfen nicht alle. Ich habe schon bei einigen Auftritten in den letzten zehn Jahren in Regensburg festgestellt, dass seine Frau mit Sicherheit eine liebenswerte und charmante Dame ist; leider zergniedelt sie die Lieder live in Grund und Boden; der mit Abstand schlimmste Track auf dem Album ist eine Easy Listening Übung namens Love is where it is; so ein banales Gedudel mit unsäglichem Hintergrundgeträllern hätte ich von ihm nicht erwartet;
das hat NICHTS mit den Go-Betweens von zum Beispiel Doo Wop In „A“ Bam Boom zu tun , sondern ist fast schon peinlich.
Wie gesagt, das klingt mir alles viel zu saturiert und hausbacken; ich bin wirklich großer Fan, aber wollte das mal loswerden, weil überall die Platte groß abgefeiert wurde – vielleicht hat das auch damit zu tun, dass er nur noch in großen Abständen Musik veröffentlicht und man darum für alles dankbar ist. Irgendwie erinnert mich die Entwicklung auch an Morrisseys letzte beiden Alben. Nix für ungut!
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