Antwort auf: Early Obsessions and Personal Musical Milestones: musikalische Sozialisation

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jan-lustiger

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harry-ragUnd S Club 7 ist so entkoppelt davon, weil es dort um nichts mehr davon geht: Weder um Musik, noch um die Leute, die sie vielleicht hören möchten. Hier wollen unkreative Menschen, die Wissen, wie sie die Maschine bedienen, ihre Taschen füllen.

Um das tun zu können, müssen sie aber eben doch für die Menschen produzieren, die die Musik hören möchten. Und das sollen eben besonders viele sein. Ob das nun kreative oder unkreative Leute sind, die so arbeiten, ist wiederum etwas Spezifisches, Fallabhängiges, das nicht einfach zur Voraussetzung für diese Arbeitsweise erklärt werden kann. Das Prinzip dahinter ist nicht davon abhängig, wieviel Talent die „Strippenzieher“ haben (und auch nicht davon, ob sie in der Band spielen oder hinter dem Mischpult sitzen), im Gegenteil: Es ist davon unabhängig und darum kann sich der Erfolg in beiden Fällen einstellen. Und diese Unabhängigkeit von der Talentfrage ist es doch auch, die die bemängelten supererfolgreichen Wegwerfprodukte überhaupt erst möglich macht. Aber eben weil es die Unabhängigkeit vom Talent ist, die den Ausschlag gibt, sind beide Varianten möglich. Ob mit Talent oder ohne: Hauptsache, der Markt reagiert. Darum halte ich es für falsch, die Produktionsweise von Pop als Argument gegen (oder – was seltener passieren dürfte – auch für) die Qualität der Musik ins Feld zu führen. Die qualitativen Faktoren liegen woanders.

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