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Jay.Ich hoffe, das wird noch. Die Interpretation von „Never Gonna Give You Up“ ist ein Knaller. Auch „These Days“ sehr stark als closer. Da die LP bei dir durchgehend gewachsen ist, wird es Side D auch noch schaffen.
Das denke ich auch manchmal, allerdings fällt mir dann kein Track ein, den man bedenkenlos hätte streichen können. Das Album funktioniert so eigentlich sehr gut. Momentan habe ich auch so viel Spaß an „Brothers“, dass mir die Länge nicht auffällt/mich stört.
Sehe übrigens A&R und Brothers auf einem ähnlichen Level. Die nehmen sich nicht viel. Danger Mouse’s Geist ist trotz produktionstechnischer Abewesenheit (bis auf das tolle „Tighten Up“) überall auf Brothers zu spüren. Bin gespannt, wie sich das Album noch entwickelt.
stef1205Never gonna give you up hätte man gefahrlos weglassen können – das Lied ist für TBK etwas zu „schnulzig“
Ohne die Platte totdiskutieren zu wollen: NEVER GONNA GIVE YOU UP kann man natürlich auf überhaupt gar keinen Fall weglassen!
Ein wesentliches Merkmal von BROTHERS ist meines Erachtens dessen Eklektizismus, also das lustvolle Zitieren aus der Pop- und Rockgeschichtete: Howlin’ Wolf, T.Rex, Gary Glitter, Muddy Waters, der Country-touch von THESE DAYS usw. usf. Irgendwo tauchen auch die Zeilen „I don’t know what to do with myself“ auf. Der Titel eines Stücks von Burt Bacharach. Zufall oder Absicht? TBK traue ich letzteres durchaus zu. Das, und die Coverversion der Edelschnulze NEVER GONNA GIVE YOU UP veranlassten mich in meiner kleinen Plattenbesprechung zu dem scherzhaften Ausblick auf eine Burt Bacharach-Coverversion der TBK (WALK ON BY? WHAT THE WORLD NEEDS NOW IS LOVE? ;-)) Ich fänd’s gut!
Die Beurteilungen von BROTHERS im Netz sind ja teilweise recht unterschiedlich. Ich habe sowohl üble Totalverrisse als auch begeisterte Jubelkritiken gelesen. Meist scheint die Beurteilung aber etwas mit der Erwartungshaltung des jeweiligen Rezensenten zu tun zu haben. NEVER GONNA GIVE YOU UP ist zu schnulzig für TBK? Ja, das stimmt, oder besser: das hat bisher gestimmt. Jetzt stimmt es nicht mehr. TBK sind 2010 nicht mehr das Blues Rock-Duo, das sie 2003 einmal waren. Inzwischen spielt nicht mehr nur der Blues in ihre Musik hinein sondern eben auch – T.Rex, Hip Hop, Soul und vieles andere mehr. NEVER GONNA ragt da nur noch etwas weiter aus den anderen eklektizistischen Zitaten heraus. So eine Art Leuchtturm. Gleichzeitig passt der Text doch ganz selbstverständlich zu den anderen neurotischen TBK-Liebesliedern: „Never gonna give you you up / no matter how you treat me.“ Und sie behandelt ihn definitiv sehr schlecht! Tragisch aber toll!
Bin gespannt wie sich TBK noch entwickeln.
Gute Nacht!
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)