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stef1205Also, die Scheibe ist ein echter Grower! Macht von Mal zu Mal mehr Spaß, man muss sich darauf einlassen.
Ich finde übrigens den Klang der CD superb, was man von vielen neuen Edition nicht sagen kann! Das ist wirklich ordentliches Handwerk!!!
JanPPGenial!
Bestes Artwork des jahres, soviel steht fest. Da lohnt sich auch wirklich der CD-Kauf.@friedrich: DEIN Exemplar muss selten sein.
Schweinerei! Bin enttäuscht und habe bereits darüber nachgedacht ein weiteres Exemplar zu erwerben. Mache ich aber doch nicht. Vielleicht stattdessen ein Vinyl-Exemplar? Vielleicht ist das auch wärmeempfindlich? Oder reagiert auf Licht? Das wäre bei einer Schallplatte sinnvoller.
Aber Spaß beiseite. Der etwas bescheidenen Anzahl von Posts in diesem Thread nach zu urteilen, wären TBK wahrscheinlich besser im Geheimtipps-Thread aufgehoben. Schade, das ist doof, aber da kann man nichts machen. Es bleibt der Trost, etwas entdeckt, schätzen und lieben gelernt zu haben, was der breiten Masse offenbar verborgen bleibt. Eine größere Befriedigung ist ja kaum denkbar.
Ich habe BROTHERS in den letzten Tagen sehr oft gehört und bin sehr glücklich mit der Platte. Wie stef1205 bereits erwähnte hat BROTHERS tatsächlich einen sehr guten – ich selbst würde eher sagen: schönen Klang. Ich meine bei TBK schon vorher eine Freude am Klang festgestellt zu haben. Bei aller Beschränkung in der Instrumentierung gab es doch auch auf den früheren Platten einen Reichtum an Gezische und Gezerre und Obertönen und Bässen. TBK lieben offenbar diesen alten, abgehangenen und analogen Klang und haben immer Wert darauf gelegt, ihn auch bei ihren eigenen Aufnahmen zu verwirklichen. Durch die erweiterte Instrumentierung wird das noch viel weiter ausgeführt. Alleine so ein kleines Instrumental wie BLACK MUD ist doch ein Ohrenschmaus!
Ich denke mit MAGIC POTION hatten TBK den riff-orientierten Bluesrock für sich ausgereizt. Auf ATTACK & RELEASE versuchten sie etwas anderes, was aber teilweise noch nicht ganz ausgegoren war. Bei BROTHERS steht das jetzt in voller Blüte. Meiner Besprechung habe ich eigentlich nichts hinzuzufügen, außer nochmals stef1205 zu bestätigen: die Platte wird bei jedem mal Hören besser! Erst zieht z.B. BLACK MUD unbeachtet an einem vorbei, aber dann entdeckt man beim dritten, vierten Hören, welcher Reichtum an Ideen und Klang in diesem Stück steckt. Genauso kann es einem mit jedem anderen Stück auf BROTHERS gehen. Es gibt kein einziges schlechtes Stück auf BROTHERS und jedes hat seine eigenen Charakter. Und mit der Entscheidung, sich nicht nur stilistisch sondern auch hinsichtlich der Instrumentierung in die Breite zu entwickeln (übrigens alles selbst gespielt!) tun TBK sich selbst (und auch mir!) einen großen Gefallen und eröffnen sich für die Zukunft jede Menge Möglichkeiten. Das Traditionsbewusstsein der TBK tut ein übriges dazu. Das klingt paradox, aber es ist so.
Long live The Black Keys!
PS.: Noch ein kleines, witziges Video zum Abschluss. TBK haben Humor und sind zur Selbstironie fähig.
PPS.: Das grandios bescheuerte, no-budget Promo-Video des gleichen Songs kennt Ihr wahrscheinlich schon, oder?
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)