Re: The Black Keys

#1031359  | PERMALINK

friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

Beiträge: 5,160

Whole Lotta Pete
Danke für die Erinnerung!

Gern geschehen! Würde gerne Deinen Kommentar lesen.

Oft fallen einem die schönsten Formulierungen ja erst dann ein, wenn die Gelegenheit, sie zu äußern schon vorbei ist. Aber hier kann ich es ja nachholen: THICKFREAKNESS beginnt nicht nur mit einem „knappen Riff“. Wesentlich ist: dass es ein sehr reduziertes, fast nur angedeutetes, aber umso deutlicher rhythmisch akzentuiertes Riff ist. Das bringt die Sache zum Grooven. Denn das ist eine der großen Stärken von TBK. So simpel ihre Musik auch beim falsch verstandenen Hören wirken mag, wenn man sie also ausschließlich auf Blues- und Rock-Muster und das begrenzte Instrumentarium – wenngleich beides natürlich auch zutrifft – reduziert, so raffiniert ist sie, was Akzente und Nuancen betrifft. Nicht in dem Sinne, dass es etwa solch subtilen dynamischen Unterschiede im Anschlag eines klassischen Pianisten gibt. Schließlich reden wir hier von Rockmusik! Sondern in dem Sinne, dass Pat Carney den Beat verschleppen oder antreiben kann und dass Dan Auerbach den Klang seiner Gitarre dehnt oder presst, ihn heulen lässt oder ihn dämpft und dass das alles zusammen in einem dynamischen Wechselspiel steht. Der Gesang bleibt dabei aber meistens cool. Fast so etwas wie ein ruhender Pol. Das schafft Spannung!

Klang, Sound ist noch mal ein anderes Thema, das bei TBK auch noch eine Rolle spielen wird. Aber dazu später.

Gruß,

F.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)