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stef1205Ich kann auch ausdrücklich die eher unbekannte EP Chulahoma empfehlen, in der die Black Keys ihren Inspirator Junior Kimbrough huldigen, (…) Mein Lieblingswerk ist nach wie vor RUBBER FACTORY, in dem aktuellen Werk Attack & Release fehlt ein wenig dieses Lo-Fi-Feeling der Alben davor, es ist etwas zu glatt produziert…. aber das ist „Klagen auf hohem Niveau“
JanPPKeep it hid fand ich ja nicht so aufregend, dafür Attack & Release umso besser, ihre bisher beste. (…) Aber schreib doch mal mehr zu Blackroc, davon hab ich ja noch gar nicht gehört
Immer schön der Reihe nach!
Ich weiß nicht viel über die Geschichte der Black Keys: Dan Auerbach stammt aus einer musikalischen Familie und kam über die Plattensammlung seines Vaters mit Blues in Kontakt. Dies inspirierte ihn, selbst mit dem Gitarrespielen zu beginnen und später sogar das College abzubrechen um sich schwerpunktmäßig der Musik zu widmen. Einer seiner größten Einflüsse war der afro-amerikanische Bluesmusiker Junior Kimbrough, dem die BK später eine EP widmen sollten. Drummer Patrick Carney ist ebenfalls familiär musikalisch vorbelastet. Sein Onkel Ralph Carney ist ein erfolgreicher Mulitinstrumentalist, der schon mit allen und jedem aufgenommen hat.
DA und PC stammen aus Akron, Ohio, einer 200.000-Einwohner Industriestadt im nördlichen Mittelwesten der USA, deren Spitzname RUBBER CITY lautet, da sie unter anderem Firmensitz des Autoreifenherstellers Goodyear ist. Der Cuyahoga River, an dem Akron liegt, galt zu Blütezeiten der Autoindustrie in den 60ern als der am stärksten verschmutzte Fluss Amerikas. Inzwischen ist er wohl wieder sauber.
Meines Wissens hatten DA und PC einen gemeinsamen Tagesjob als Gärtnergehilfen, mit dem sie ihre musikalischen Ambitionen finanzierten. Nachdem sie diesen Job verloren hatten, traten sie die Flucht nach vorne an, gründeten 2001 The Black Keys und beschlossen, sich hauptberuflich der Musik zu widmen. Der Name „The Black Keys“ stammt von einem Freund der beiden, der Menschen, denen er nicht traute, gerne so bezeichnete. Im musikalischen Zusammenhang steht Black Keys aber auch für die schwarzen Tasten auf dem Klavier. Ein etwas eigenartiger Zusammenhang, da die BK natürlich ein Duo mit der Besetzung E-Gitarre und Drums sind, also ohne irgendwelche Tasteninstrumente.
Die Entstehungsgeschichte der BK erklärt vielleicht ein bisschen den no-budget, do-it-yourself und lo-fi Charakter ihrer ersten Aufnahmen, die in Eigenregie im Keller von Pat Carneys Haus gemacht wurden.
F.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)