Antwort auf: Orientierungsversuche

#10297105  | PERMALINK

bullitt

Registriert seit: 06.01.2003

Beiträge: 20,620

@nepumuk

Bevor ich jetzt auch noch zwanzig LPs und Künstler aufzähle, vielleicht mal ein anderer Ansatz. Das Genre ist – oder war zumindest lange – sehr transparent und selbstreferentiell. Das kann man sich beim Erkunden ganz wunderbar zunutze machen, idem man sich durch aufmerksames Hören von einen Künstler zum anderen hangelt. Cash ist da ein perfekter Ausgangspunkt. Man muss nur auf Kollaborateure, Weggefährten und Songcredits bei Coverversionen achten und schon kommt man von ganz alleine vom Hölzchen aufs Stöckchen. Das macht dann zunächst mal mehr Spaß als nur Listen abzuarbeiten. In die Tiefe kann man später gehen.

Ein gutes Beispiel ist da auch die LP „Last Of The Breed“ von 2007. Da schlägt man gleich ein paar Fliegen mit einer Klappe. Mit Willie Nelson, Merle Haggard und Ray Price (und Kris Kristofferson) hat man direkt schon mal unverzichtbare Legenden am Start, die  ihrerseits den eigenen Legenden (und sich selbst) ein Denkmal setzen. Auch wenn das im gemächlichen Western Swing vonstatten geht, hat man doch schon mal direkt beim Hören einen Eindruck von den Songs und kann somit aus der (fast) Gegenwart heraus einen Streifzug durch viele Subgenres machen, wenn man sich anschließend den Originalen widmet. Vom frühsten Honky Tonk-Pionier Ernest Tubb über Genre-Ikone Lefty Frizzell bis zum Outlaw Country, von der LP aus kann man sich überall hineinkatapultieren.

Nur das reine Western-Genre ist dann nochmal ein Kapitel für sich, was aber auch überschaubarer ist. Mit „Gunfighter Ballads“ hat man da schon mal einen guten Einstieg. Bei Marty Robbins würde ich fürs Erste noch „Drifter“ ergänzen und als Basis Roy Rogers und die Sons of the Pioneers hinzuziehen.

Viel Spaß auf jeden Fall beim Erkunden! :-)

zuletzt geändert von bullitt

--