Antwort auf: The Rolling Stones 2017

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gypsy-tail-wind
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choosefruit

gypsy-tail-windGut geschrieben? Die Fragen vielleicht. Aber das Fazit ist eine dümmliche Reduktion.

Sicherlich waren ein paar meiner Anmerkungen polemisch, dennoch darf hinterfragt werden, wieso die Stones erst durch Konzerte zu verstehen sind? Ist es die Magie und Freude, die diese alten Herren auf der Bühen ausstrahlen, welche natürlich durch LPs nicht transportiert werden können? Könnte ich komplett nachvollziehen. Dennoch müsste zuvor das Sein der Stones geklärt werden, um zu Micks These zu gelangen. Und mein Hinweis zu einer Event-Veranstaltung kam eventuell wertender an, als es gedacht war. Mir ist bewusst, dass Konzerte in dieser Größenordnung von einem Event-Charakter nicht zu trennen sind. Dennoch definiert sich bei Stones-Konzerten auch manches über den Schein etwas zu sein. Diese Haltung, einmal dabeigewesen sein zu müssen, hört und liest man öfters. Ob dies verwerflich ist, darf jeder für sich selbst entscheiden. Die Stones genießen aber natürlich auch einen Status, dass sie sich soetwas leisten können.

Klar darfst Du das hinterfragen, aber Du suggeriertest ja zugleich auch, dass der einzige Unterschied zwischen Konzert und Konserve die Lichtshow sei – und das, mit Verlaub, ist Blödsinn. Musik, egal welcher Art, ist live immer etwas völlig anderes als zuhause auf dem Player als Konserve. Da geht es um grundsätzliche Unterschiede, die mit Event oder Dabeisein überhaupt nichts zu tun hat.

Der ganze Rummel ist mir höchst fremd, aber solange sich für sowas Abnehmer finden und die Sache für alle Beteiligten halbwegs stimmt – why not. Für uns normale stört das das Erlebnis kaum, denn davon kriegt man ja nichts mit. Und da widerspreche ich Dir also gleich nochmal: da zu sein, das Konzert zu hören, lässt sich ziemlich komplett vom Event und dem Dabeisein trennen. Es sei denn, der Event sei die Band – denn deshalb geht man ja hin.

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