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FriedrichWelchen Einfluss hat MY LIFE IN THE BUSH OF GHOSTS ausgeübt?
So ungern ich nur mit mir selbst kommuniziere: Ein Forianer, der keine Lust hat hier öffentlich zu posten und von dem ich annehme, dass er keinen Wert darauf legt, namentlich genannt zu werden, wies mich über einen anderen Kanal auf eine direkte Reaktion auf MY LIFE IN THE BUSH OF GHOSTS hin. African Head Charge – ein Projekt des Produzenten Adrian Sherwood und des Percussionisten Bonjo Iyanbinghi Noah – veröffentlichten nur kurze Zeit nach dem Album von Brian Eno und David Byrne ein Album mit dem Titel MY LIFE IN A HOLE IN THE GROUND. Der Titel ist natürlich eine offensichtliche, etwas alberne Anspielung auf MY LIFE IN THE BUSH OF GHOSTS, bezieht sich aber auch auf den Aufnahmeort in London – ein wohl im Keller gelegenes Studio.
Adrian Sherwood? Klar, der legendäre britische Dub-Produzent und Betreiber des ON-U-SOUND-Labels. Ich kann mich sogar vage an MY LIFE IN A HOLE IN THE GROUND erinnern. Klingt ein bisschen so, als wären die Stücke darauf nicht verwendete, etwas rustikal produzierte backing tracks von BUSH OF GHOSTS, meist jedoch ohne die geheimnisvollen Stimmen. Ulkig eigentlich, dass BUSH OF GHOSTS mit dem Einsatz des Studios als Instrument auch von Dub beeinflusst war, umgekehrt wiederum einen direkten Einfluss auf Dub ausübte. Eine gute Platte, soweit das hiernach zu beurteilen ist.
Man bekommt MY LIFE IN A HOLE IN THE GROUND offiziell wohl nur noch auf einer Compilation mit dem Titel GREAT VINTAGE VOL. 1.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)