Antwort auf: Chet Baker

#10209711  | PERMALINK

vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

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ich bin da ganz bei thelonica. der film hat klar die fotografien von claxton als ausgangspunkt und folie, mit denen er ja den späten chet abgleicht – und obwohl der so kaputt ist, funktioniert das ja trotzdem als beweis, dass es bei aura um mehr geht als um good looks und können. alles weitere ist reine improvisation (weil weber baker ja nicht nach belieben vor die kamera bekam).

beschönigt oder verklärt wird da nichts, alle widersprüchlichen aussagen sind in der form erhalten geblieben, die überhaupt kein einheitliches bild anstrebt. im fall von chet hat das ja auch was mit respekt zu tun.

mit den „schrecklichen sängerinnen“ kann ja nur ruth young gemeint sein, die ja selbst zum zeitpunkt des drehs ziemlich durch den wind ist, und von der sicherlich der übelste gossip kommt.

der film erzählt meiner ansicht nach so viel darüber, wie pop funktioniert, auch wiederum durch solche filme, dass ich ihn äußerst lehrreich finde, und gleichzeitig ist es einer der filme über jazz, die wirklich dafür eine form finden wollen und nicht nur geschichten erzählen – da kann man die beispiele an einer hand abzählen, vielleicht auch nur an zwei fingern.

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