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nochmal zum komplex traurigkeit & leichtigkeit in zeiten der folter. es gibt einen informativen essay über die entwicklung der brasilianischen popmusik während der militärdiktatur, der von neuen strategien angesichts der zensur und des drohenden exils spricht. die musik so „folkloristisch“ wie möglich, die texte antithetisch (eine bessere zukunft angesichts der traurigen gegenwart), daneben die tropicalistas mit ihren dadaistischen strategien der verwirrung und des bedeutungszusammenbruchs.
traurigkeit in „a banda“ von chico buarque, von 1966 (auch er danach 1,5 jahre im exil), taucht im text so auf:
I was hanging around in life
My love called me
To see the band pass
Singing things of love
My suffering people
Farewelled pain
to see the band pass
Singing things of love
(…)
The joyful march diffused through the avenue and insisted
The full moon that was hidden come out
My whole town spruced itself up
To see the band pass
Singing things of love
But to my disappointment
That which was sweet finished
Everything returned to its place
After the band passed
And each in his corner
In each corner a pain
After the band passed
Singing things of love
After the band passed
Singing things of love…
und dann das, chico buarque singt das live, militärs sind im raum, das publikum fließt in den folkloristischen rhythmen dahin, der saal steht kopf, man merkt deutlich: hier geht es um alles. revolutionspop. ich finde das wahnsinnig berührend, wie dort um ausdruck gerungen wird:
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