Antwort auf: Blindfold Test #22 – Friedrich

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friedrich

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@cloudy

cloudyfriedrich
Ja, wie gesagt, die ersten 4 Titel haben es mir schon sehr angetan. Ich grenze das aber jetzt noch weiter ein und sage, es sind vor allem die ersten 3, die mich sehr packen; dicht gefolgt vom 4. Stück.
Die Instrumentierung des 1. ist für mich sehr faszinierend.

Das leadinstrument ist eine chinesische Flöte aus Ton und das, was da so irgendwo zwischwen bass und percussion den Rhythmus markiert laut credit ein/e „rabat“, die wohl eher aus dem mittleren Osten stammt. Das ist – auch – typisch für den Urheber des Stücks. Afro-Amerikaner mit angenommenen Arabischem Namen und Interesse an östlichen Kulturen.

Im 2. ist es vor allem die melancholische Atmosphäre, die entsteht und mich zu berühren weiß.

„Meditativ“ würde ich eher sagen und das hat hier auch einen fernöstlichen Bezug. Du kennst den leader und Pianisten und den Altsaxophonisten garantiert, denn die beiden wurden mit einem in ungewöhnlichem Takt gehaltenen Hit weit über Jazzkreise bekannt.

Das 3. ist (neben dem 1.) ein regelrechter Ohrwurm, den ich auch meine zu kennen – aber ich komme einfach noch nicht drauf.

Eine für mich eigentlich weniger bekannte Melodie, aber ja – auch mir geht das kaum noch aus dem Ohr. Auch dieser Trompeter und leader war über Jazzkreise hinaus sehr erfolgreich, wickelte mit seinem bloßen Ton auf der Trompete und seiner Stimme (und seinem Aussehen) wahrscheinlich tausende Männer und Frauen um den Finger. Sein weitere Lebensweg war dann aber teils sehr tragisch.

Je häufiger ich die Stücke höre (heute allein schon wieder 2 Mal in Folge; wenn auch nur jeweils die ersten 4), umso mehr komme ich übrigens zu dem Schluss, dass ich den Stücken (oder besser: diese mir) vorher schon mal über den Weg gelaufen sein muss oder dass darin zumindest musikalische Themen / Melodien verarbeitet werden, die ich bereits von irgendwoher „kenne“. Aber, wie gesagt, ich kann noch keine genaueren Angaben zu ganz konkreten Titeln oder Interpreten machen.

Ich glaube, es sind oft Themen, die aus einem uralten Traditionsschatz schöpfen und – obwohl meist zeitgenössische Kompositionen – irgendwie vertraut klingen. Bei den Brasilianischen Sachen brachte @wahr ja sogar den Begriff „Folklore“ ins Spiel. Das war eigentlich gar nicht meine Absicht, aber irgendwie ist es so gekommen. Insgesamt ist das sicher ein recht gefälliger Mix.

Bin tatsächlich sehr gespannt auf die Auflösung und werde mich so oder so dann möglichst intensiv mit den Interpreten der ersten 3 Titel auseinandersetzen. Freue mich drauf!

:good:

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)