Antwort auf: Blindfold Test #22 – Friedrich

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vorgarten

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brandstand3000
meine lieblingsversion, im moment, ist die #7 von 1:47 – 3:02 :) das ist das lied, alles andere sind versionen. aber was das für ein Rhythmus ist? der ist sehr einfach, sehr basic. steht aber auch nirgends. wird immer nur als Bossa Nova aufgeführt. keine exakte Wissenschaft.

also in bonfas spiel höre ich deutliche rhumba-anteile (und die rhumba-versionen dieses stücks gehen auch bis zu alexandra). ganz toll in diesem zusammenhang ist dann das hier:

valente spielt das in ihrer begleitung als bossa und bonfa umspielt das mit single notes (mit perry como z.b. bleibt er bei der quasi-rhumba).

egal. ich mag natürlich gilbertos version unter den klassischen am allerliebsten, die er auf 45′ nachgeschoben hat, nachdem er auf dem soundtrack nicht singen durfte (seine stimme war für den schwarzen darsteller zu weiß).

bei castro ein bisschen chronologie & gerüchte nachgelesen:

1956 das theaterstück von moraes & jobim, mit bonfa als gitarristen, bühnenbild von oscar niemeyer, alle kompositionen im elastischen samba-bereich, zum ersten mal schwarze schaupieler_innen auf der stadttheaterbühne.

kurz danach schreiben jobim und moraes „chega de saudade“, sind aber mit dem text unzufrieden, das ding bleibt in der schublade, bis gilberto es hervorzieht und mit cardoso aufnimmt.

der film will eigentlich das theaterstück adaptieren, aber der französische produzent will komplett neue songs (castro vermutet: um sich einen großteil der neuen tantiemen unter den nagel zu reißen). jobim und moreas komponieren per telefon „a felicidade“, „o nosso amor“ und „frevo“. das reicht nicht, also wird bonfa zusätzlich eingespannt, der quasi schon auf dem sprung in die usa ist. bonfa schickt instrumentalparts für die „manha“ und für die „samba de orfeo“. irgendwann findet sich jemand für den text (ein herr maria). obskure franzosen werden auch noch als texter genannt und bekommen tantiemen (die zum produzenten fließen). am ende erhalten jobim und moraes nur jeweils 10%.

wer soll aber jetzt die darsteller_innen synchronisieren? gilberto will, es muss aber ein schwarzer sein, also fällt die wahl auf dos santos (elizete cardoso ist von anfang an gesetzt). gilberto nimmt viel aufwendigere versionen von „manha“, „o nosso amor“ und „a felicidade“ auf single auf. dann geht er mit cardoso für die chega ins studio. dann, im juli 1958, wird jobim bei der produktion von gilbertos erstem album wahnsinnig und erst dann ist die bossa nova ist geboren.

aber eigentlich sollte man tatsächlich eher von vielen gleichzeitigkeiten sprechen, „a felicidade“ ist z.b. von anfang an im bossa-rhythmus, auch bei bonfa auf dem soundtrack (ganz am ende).

kennt eigentlich irgendjemand die don-cherry-version von „orfeu negro“? ich suche die seit gestern.

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