Antwort auf: Blindfold Test #22 – Friedrich

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gypsy-tail-wind
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friedrich
#1
… Ja, er ist toll auf dem Tenor, aber er war (ist?) ja auch sehr experimentierfreudig, sei es mit der Instrumentierung, sei es mit Expeditionen in exotische Kulturen. Das ist hier beides der Fall.

Er ist leider nicht mehr … nach 93 Jahren und ein paar Tagen war auch bei ihm Schlusz. Sehr bedauerlich, ich hätte es mir auch anders gewünscht.

friedrich
Ein alter Hase, den Du ja viel besser – äh … ? – kontextualisieren kannst als ich. Ich kenne ein bisschen was von ihm, ältere Sachen aus der 78 rpm Ära oder mit Hammond Orgel und spätere Sachen, auch mit Hammond und Gitarren Wah-Wah, meist sehr zupackend, bodenständig, manchmal auch – ich sag mal – populistisch. Aber dann gibt es wiederum auch Bop von ihm und herzzerreißende Balladen. Prinzipiell mag ich beides, auch wenn der Mann für mich sehr ambivalent oder sagen wir mal facettenreich bleibt. Diese Stück verbindet irgendwie das beste aus beiden Welten.

Hm, ich würde da gar nicht gross mit Gegensätzen operieren, denn bei ihm kommt das alles sehr organisch zusammen, dünkt mich. Populistisch würde ich nicht sagen, populär aber schon. Es gibt halt diese Stories, dass jemand im Taxi durch die windy city gekarrt wurde, da lief der Herr hier im Radio, Fahrgast/Geschichtendichter äussert sich abschätzig und wird rausgestellt … keine Ahnung, wo ich das aufgeschnappt hab, aber zur Mythenbildung über diesen Mann passt das sehr gut. Aber Du meintest wohl die musikalische Kontextualisierung :-)

friedrich
Den Film kenne ich leider nach wie vor nicht, aber vielleicht erklärt sich der Showcharakter der Darbietung gerade aus dem Filmkontext?

Nicht wirklich. Der Film ist eine Art poetischer Fiebertraum, dazu eine berührende Liebesgeschichte, alles in einer Sanftheit erzählt, die noch heute verzaubert (oder auch völlig irritiert und abstösst) und in Bilder verpackt, die entsprechend auch irgendwo zwischen Neruda (gab es den damals schon?) und Kafka changieren … einzigartiges Ding! (Aber gut, ich tu mich mit einigem späteren, was ich aus Brasilien kenne, recht schwer, vielleicht weiss da @vorgarten auch wieder mehr dazu, wie bei der Musik?)

friedrich

gypsy tail wind#9 #12 Huch … dieses Eisenvibrato – zuviel Show, zuwenig Musik für mich, dieser Gesang. Aber die Stimme an sich wäre schon sehr attraktiv, und das reduzierte Arrangement gefällt auch.

Du kennst die Sängerin, Du kennst das Album und daher eigentlich auch das Stück! In diesem Kontext erkennst Du sie aber offenbar nicht, was ich dann aber auch schon wieder interessant finde. Eisenvibrato? Normalerweise würde man „Madame“ niemals mit so einem Begriff belegen, auch wenn sie hier für ihre Verhältnisse ungewöhnlich kraftvoll auftritt.

Das ist jetzt der eine Track, bei dem ich neugierig bin … offensichtlich habe ich die Sängerin ja nicht ERkannt, unabhängig davon, was ich sonst von ihr kenne und halte … mal schauen, ob ich da noch weiterkomme die nächsten Tage – Zeit habe ich wenig bzw. bin dann halt unterwegs und nur sporadisch online (und weg von meiner Musik). Sonst warte ich einfach gespannt auf die Auflösung :-)

friedrich
Ich hatte einige Stücke wohl mal vor langer Zeit in einem anderen Format importiert und das nicht gemerkt. Tschuldi, falls das für Verwirrung sorgte. Maßgeblich sind die Nummern der tracks.

Kein Problem, ich hatte das Format auch eine Zeit lang bevorzugt (es wäre ja wohl auch besser als MP3, aber die Masse will ja selten das, was gut ist … oder so :wacko: ), war ja eindeutig mein Bock, aber ich markiere halt wenn ich am Rechner höre einfach alle Tracks direkt im Ordner, dann einmal Enter drücken und WinAmp spielt sie in der Reihenfolge ab, in dem sie im Ordner hocken (ohne die Tags/Numerierung zu beachten), und die Playist habe ich da nicht mehr angeschaut. Wenn #6 und #8 aber dieselbe Komposition gewesen wären, hätte ich mich schon ziemlich am Kopf gekratzt!

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