Antwort auf: Roger Waters

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alberto

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Mal grundsätzlich zum Verhältnis Roger Waters/David Gilmour:

In irdische Sphären runtergebrochen sind die beiden doch nur ein weiteres Beispiel für das klassische Paar, das aus einem Künstler und einem Musiker besteht (wie auch Morrissey/Marr oder Niedecken/Heuser). Waters nimmt die Position des Künstlers ein und Gilmour die des Musikers. Wie immer hält die Beziehung nicht ewig. Wie immer ist der Künstler solo eher anstrengend, während das Solowerk des Musikers leichter zu konsumieren ist. Wie immer gibt der Künstler bedeutungsschwangere Interviews, während der Musiker eher wenig mitzuteilen hat. Wie immer polarisiert der Künstler, während der Musiker auf seinen Soloalben einen soliden Job macht, ohne zu glänzen.

Für den Anhänger einer Über-Band wie Pink Floyd ist diese Sichtweise vielleicht schwer erträglich, aber auch dort sind nur Menschen am Werk.

Ich persönlich als in der Pink Floyd-Spätphase Sozialisierter freue mich über das Solowerk von beiden. Denn auch eine andere profane Tatsache trifft auf beide zu, wie auf die führenden Köpfe normaler Bands auch: Die Solowerke sind immer massentauglicher als die Platten der Band und bieten deswegen eine gute Verständnishilfe hinsichtlich des Schaffens der Band.

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