Antwort auf: Umfrage nach den besten dritten Alben

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soulpope
"Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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zappa1

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zappa101 03 Wolfgang AmbrosEs lebe der Zentralfriedhof

Danke daß Du diese Scheibe hier einbringst – sicherlich ein Geniestreich vom „Wolferl“ mit gehörigem Zutun der Crème österreichischer Musiker der späten 70er/frühen 80er (es brauchte – wohlgemerkt bei mir – einige Zeit um wertzuschätzen wie gut diese Burschen tatsächlich waren) ….

Ja, das Album ist in der Tat ein Geniestreich. Und es bedeutet mir sehr viel, daher auch diese Wertschätzung. Wolferl gehört insgesamt zu den mir wichtigsten Künstlern, unzählige male live erlebt, live ist er ja heute noch eine Bank. Aber das Zentralfriedhof-Album ist wirklich ganz besonders, nicht nur der grandiose Titel-Track, auf dem Album passt einfach alles. Freut mich, dass du das Album auch so schätzt!

Hab den Ambros mit seiner „Chefpartie“ auch öfter live erlebt (im Wien der 70erJahre fast ein Ding der Unmöglichkeit ihn NICHT gehört zu haben ….) und insbesondere der LP Titeltrack hat so manche gloriose Liveversion erfahren …. noch heute seh ich dann die dazu tanzenden Mädels im Konzert und das im Zusammenhang zum Songtext steht wohl stellvertretend für die vielbesagte Wiener Morbidität und deren vitale Ausläufer ….

Sehr gut auf den Punkt gebracht. Und da ich Wien, ich war da das erste mal mit 10 Jahren, sehr liebe, kam mir das alles sehr entgegen. Gut zu hören auf der Scheibe ja auch mit dem Meisterwerk „Heite drah i mi ham“. Auch wenns von Danzer geschrieben ist, ich glaube, es war richtig, dass es Ambros interpretiert hat, Danzer hätte es wohl nicht so intensiv hinbekommen. Die Wiener Szene war bei uns sowieso sehr angesagt, Danzer, die Mendt, Ambros, Heller, Wilfried, natürlich Ende der 70er dann noch Hirsch mit seinen ersten beiden Alben, das war alles sehr wichtig für uns. Und ja, auf der „Zentralfriedhof“ ist mit „Espresso“ eins meiner absoluten Lieblings-Lieder von Ambros drauf. Schon alleine deshalb, weil ich dadurch das wunderbare Wort „fadisieren“ kennenlernen durfte…

Ja wer fadisieren geniessen kann lebt (subjektiv) länger ;-) …. Ambros war sicher der Wellenbrecher …. ich erinnere mich noch lebhaft als 1971 „Da Hofa“ von 0 auf eins in der Ö3 Hitparade (die damals noch Discparade hiess) einstieg – das war ziemlich besonders (ich erinnere mich dass mal T. Rex mit „Hot Love“ von 0 auf 2 landete) …. Ambros und Danzer waren Antipoden, welche sich (gerade deswegen ?) künstlerisch perfekt ergänzten – und Danzer hatte auch das richtige Gespür wem er sein Songmaterial anvertraute …. und wie Du richtig sagst hätte „Heit Dra I Mi Ham“ mit Danzers lakonischem Vortrag sicher nicht die Tiefe von Ambros erreicht, welcher ja die Aussichtlosigkeit der Situation in der Wiederholung des Refrains förmlich aus sich herausstösst …. ich hab einige Zeit bedauert nicht schon in den 60ern (noch) mehr von der Musik mitbekommen zu haben  – aber aus heutiger Sicht hatte das bewusste Erleben der 70er schon was, keine Frage ….

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  "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)