irrlichtIch liebe Timesbold ja generell sehr, ich finde nur, dass „Ill seen Ill sung“ eine relativ zwiespältige Angelegenheit. Das Album hat eine handvoll brillianter Tracks, speziell in der zweiten Hälfte aber auch mindestens ebenso viel eher mediokres Material, das irgendwie etwas unfertig (und uninspiriert) wirkt.
Ja, das Album fällt im weiteren Verlauf etwas ab, das höre ich auch so. Aber trotzdem kommen da immer noch gute Sachen zum Ende: Fencepost, Be Leaving. Mein Waits-Vergleich wird der Band nicht gerecht, habe ich festgestellt. Es sind doch andere Farben, in die sich ihre Musik stellt. Mehr die empathische Beobachterposition, nicht so sehr den Mittelpunkt anstrebend wie Waits.
„Tarkus“ kenne ich gar nicht. Ich habe hier das Debut, dann wieder „Trilogy“ und „Brain salad surgery“ – mit teilweise ähnlichen Gefühlen. Einerseits mag ich diesen fordernden, überambitionierten Sound und natürlich Lakes Stimme, dann wieder habe ich die Wahrnehmung, dass die Alben einfach nicht sonderlich gut gealtert sind und viele Teiel der Keyboard Gewitter heute doch sehr nach Plastik klingen und ich mir ein wenig mehr Zurückhaltung gewünscht hätte.
Auch Tarkus ist nicht besonders gut gealtert. Der Keyboard-Klang ist schon sehr vintage, aber ich kann das mittlerweile abstrahieren. Ich hatte mir mal vor einiger Zeit die Brain Salad Surgery gekauft, gibts ja für wenig Geld an jeder Sec-Hd-Ecke, und da kommt wieder das zum Vorschein, war ich an ELP nicht so mag, und was du zu Recht als überambitioniert beschreibst. Reine Kraftmeierei mit Klassikdistinktion. Da erreicht mich nichts. Immerhin hat man einiges zum Auspacken, bevor man an die LP gelangt. Die Tarkus-Suite hat aber bei mir einen Platz gefunden.