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vorgartenok, da scheint mir mittlerweile etwas grundsätzlicheres im argen zwischen dir und herrn shepp, das nichts mit schwieriger materiallage und biografischen besonderheiten zu tun hat
Nun, es ist ja nicht umfassend, ich mag die Impulse-Alben enorm und schätze auch was ich von den Sachen um 1970 herum kenne sehr (von den BYGs kenne ich noch längst nicht alles, irgendwie hoffte ich wohl naiverweise viel zu lange, dass es da mal ordentliche Reissues geben würde, aber die Americas waren ja auch Ausbeuter-Produkte, das war damals wohl kaum anders zu machen bzw. man musste schon sehr klare Prinzipien haben, wie etwa Marion Brown sie an den Tag gelegt hat).
Und ja, ich denke es liegt schon auch bzw. v.a. an Shepps Spiel, mit dem ich einfach nicht recht klarkomme, der Ton gefällt mir stellenweise sehr gut, aber im nächsten Moment kippt das und er fühlt sich fast wie Fingernägel auf der Wandtafel an – dagegen kann man sich nicht wirklich wehren, so blöd das nun mal ist. Gerade läuft das Hat-Album („I Know About the Life“) und auch da geht es mir so … warum er auch noch Monk spielen will (also „Well You Needn’t“, bei „‚Round Midnight“ stelle ich mir die Frage nicht), erschliesst sich mir dann überhaupt nicht mehr, das passt für mein Empfinden überhaupt nicht. Aber jetzt warte ich mal darauf, was er mit „Giant Steps“ anstellt …
Ergänzung: okay, er spielt sich durch die Changes von „Giant Steps“ – mehr Beweis, was seine Fähigkeit, Changes zu spielen betrifft, brauche auch ich nicht – aber sein Solo ist dennoch todlangweilig. Allerdings hinterfrage ich wohl jeden, der dieses Stück covern will. Die beiden Balladen, also das Titelstück und „‚Round Midnight“, finde ich ziemlich gut, von den erwähnten Problemen, die ich mit dem Ton nunmal habe abgesehen. Macht insgesamt auch nach dieser Wiederbegegnung (nach langen Jahren, hatte keine Ahnung mehr, dass da eine (mittel)schnelle Monk-Nummer drauf ist) ein mittelprächtiges Album für mich.
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