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I say, “She thinks you love the beach, you’re such a liar”. What the fuck, she thinks you like the beach?! You don’t like the beach! It’s those little stupid things. It sounds so happy and then the lyrics are so intense obviously. And I realized I was like, “how come this thing is coming out so joyous sounding?” And I realized this is that drunk girl at the party dancing around crying about her ex-boyfriend who everyone thinks is a mess. That’s her tonight and tomorrow she starts to rebuild. And that’s the song for me.
In Zeiten von Videoclips ist es ein Leichtes sich die Bilder direkt mitgeben zu lassen, aber die Stärke von großen Pop Songs ist für mich dennoch, dass sie die Gefühle musikalisch derart transportieren, dass man die Lyrics eigentlich nicht kennen muss und dennoch jede Zeile fühlt, versteht. „Green light“ ist gestern erschienen und packt mich von der ersten Sekunde an. Es ist ein makelloses Beispiel für das eigenartige Nachbeben einer Trennung – Schmerz, Wahnsinn, Wut, förmlich fremdbestimmtes Taumeln. Und irgendwann dann, an einem schönen Märzmorgen, leuchtet das grüne Männchen an der Ampel und der Spuk ist eine verkrustete Narbe.
Ich bewundere die Art, wie Lorde Ihren inneren Prozess aufbaut. Obwohl der Text nicht komplex oder ausgefallen ist, hat er einen cleveren Kniff. Ich mag schon die ersten Zeilen mit Ihren Ortsangaben – beide bestellen sie die gleichen Drinks (wie damals), aber die Welt hat sich um ein paar lange Tage gedreht und das ehemals Gemeinsame lebt jetzt in fremden Autos, neuen Betten, anderen Menschen weiter. Ich mag auch den Zorn, wenn Lorde Sätze wie „I know about what you did and I wanna scream the truth/She thinks you love the beach, you’re such a damn liar“ zu Papier bringt, nur um Ihrem unehrlichen Ex danach Haifischzähne ins Fleisch zu jagen – kleine Eigenarten einer Beziehung, die nur die ganz Vertrauten kennen und die sofort wissen, wenn neues Glück auf Lügen geerdet wird. Ich mag noch mehr die Unentschlossenheit des Tracks: Das Nachhallen der Erinnerung, das bis in die neue Beziehung hinein ragt – ein paar schlichte Worte, die zeigen, dass man Menschen nie einfach vergessen und aus dem Leben ausradieren kann. Letztlich lebt die Aufnahme vom Kontrast des Pre-Chorus: „But I hear sounds in my mind/Brand new sounds in my mind/But honey I’ll be seein‘ you‘ ever I go/But honey I’ll be seein‘ you down every road“.
Obwohl die Gefühlsebene teilweise vergleichsweise nüchtern erzählt ist, das Soundbild ist es nicht. Ich hatte in einem anderen Thread zuletzt davon geschrieben, dass Lorde hier gleich mehrere Songs zu einem verschmilzt – das ist vorallem dahingehend passend, da die Gegensätzlichkeit auch musikalisch dargestellt wird. Das Intro – entkräftete Klaviertöne zu ihrem eindringlichen, innerlich aufgebrachten Gesang, das nachhallende „liar“, dann der Beat, der zaghaft durch den Song schlingert, Selbstermächtigung in Fragen wie „Did it frighten you, how we kissed when we danced on the light up floor?“ – und dann beginnt der Tanz. Neue Farben schillern in der Discokugel, das Klavier wärmt den Song an, Handclaps säumen das neue Selbstbewusstsein – für mich der berührendste Moment des Tracks. Dieses kurze, einmalige Zeitfenster, in dem es kaum Konturen gibt, nur Überschwang und Aufbruchsstimmung, letztlich ein Schluck des seltsamen Gefühlscocktails, der wieder nach erster Verliebtheit schmeckt. Und in dem immer auch eine Prise Ungewissheit und Wahn steckt. Das folgende „Sometimes I wake up in a different bedroom/I whisper things, the city sings‘ em back to you“ ist das verschmierte Makeup der ersten Zeile – die Nacht mit den süßen Stimmungen und Verheißungen ist vorüber, in jeder Scheibe spiegelt sich der gleiche Gesichtsumriss.
Ja, das ist alles nicht neu, das wurde in Tausenden von Pop Songs schon ähnlich verhandelt, so wie alle Songs letztlich die gleichen drei, vier Themen streichen – wenn es so fantastisch gemacht ist, lasse ich mir dieses Märchen aber auch noch in der 1001 Nacht erzählen.
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Hold on Magnolia to that great highway moon