Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Listig … der Listendiskussionsthread
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Da ich, wenn alles gut läuft, noch ungefähr 24 Jahre habe, in denen ich gute Musik hören kann, stelle ich mal die Frage in den Raum, wie man gute Musik anhand von Listen realistisch bewerten kann.
Ich habe Listen über einzelne Jahrgänge/Dekaden. Spontan kan sich da aber einiges ändern.
Eine Gesamtliste mit der Bewertung aller meiner Tonträger habe ich nicht. Und ich sehe mich auch nicht in der Lage eine TOP 500 oder gar 1000 zu erstellen. Ich könnte eine gerechte Bewertung auch garnicht vornehmen. Was heute 198 wäre, könnte morgen 400 oder vielleicht auch 95 sein.
Außerdem stelle ich mir die Frage, wie die Listen von Musikzeitschriftenredaktionen in der Zukunft aussehen mögen. Wird es in zwanzig Jahren ein Album wie The Velvet Underground & Nico beispielsweise noch einmal auf den ersten Platz der besten Debutalben schaffen?
In dem Buch „1001 Alben die man hören muss/sollte bevor das Leben vorbei ist“ kommt mit jedem Jahr die unweigerliche Streichung von Alben aus der letzten Auflage, da ja ein neues Jahr berücksichtigt werden muss. Das Brett wird also für alte Alben immer dünner. Wie wird die Ausgabe von 2030 aussehen. Auf einmal sind Alben, die man heute noch unbedingt hören sollte nicht mehr ganz so lebenswichtig.
Fragen über Fragen. (Und eventuell ein interessantes Diskussionsthema).
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Kommt drauf an, ob in den nächsten zwanzig Jahren noch etwas Spannendes passiert. Seit HipHop und Techno gab’s ja keine tiefgreifenden Umwälzungen mehr. Nur noch Derivate und Verfeinerungen bzw. Crossover.
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Ich arbeite ja immer noch an meinen TOP100.
Die Bewertung ist wie immer ein wirrer Mix aus Klasse Musik / Emotion / Momentaufnahme / Melancholie / Jahreszeit etc.
Ich glaube ich bin damit überfordert.Bei den 1001 Alben glaube ich nicht dass man über die Jahre so viel streichen muss.
Ein paar Alben vielleicht, aber zu viel des Neuen finde ich einfach nur belanglos.
Meine Meinung,
(Ich muss aber zugeben dass ich nicht so wahnsinnig viel Energie zum Entdecken aufwende)Liste à la „Die besten Debüt-Alben“ sind natürlich spannend, weil man merkt was man alles vergessen hat zu listen.
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l'enfer c'est les autres...Wenn es gut kommt, bieten Listen Anlass zu Dialog und/oder Entdeckung. Aber nur, wenn es wirklich mal gut kommt.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
gruenschnabelWenn es gut kommt, bieten Listen Anlass zu Dialog und/oder Entdeckung. Aber nur, wenn es wirklich mal gut kommt.
Das Erfassen von Musik in Worten ist schwierig genug, selbst beim Vergleicheziehen könnten die Unterschiede größer nicht ausfallen. Deshalb find ich’s ganz nett, wenn jemand seine „My Favourite Psych Albums From The 1980s“-Listen online stellt und ich dann wählen kann, was mich interessiert. Per Titel oder Cover oder Zufall oder Label oder…
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
cycleandale… Bei den 1001 Alben glaube ich nicht dass man über die Jahre so viel streichen muss.
Die Anzahl der neu gelisteten Alben, die man angeblich alle unbedingt hören muss, ist nicht so ganz unerheblich.
Ich habe hier die Auflage von 2009 (mit den Kraftwerkern auf dem Cover) rumstehen.
Die Anzahl der neu aufgenommenen Alben:
2004 = 14
2005 = 3
2006 = 7
2007 = 5
2008 = 10Sieht auf das Jahr bezogen nicht nach so viel aus. In diesen fünf Jahren müssen aber 39 Alben, die man vorher noch unbedingt hören sollte/müsste rausgeflogen sein. Die Mühe, danach zu suchen, welche das waren, habe ich mir allerdings nicht gemacht.
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Ich versuche mich gerade an der Top 100 meiner 7″s .Es sind einfach viele Einflußgrößen vorhanden.Viele davon haben gar nichts mit der Musik zu tun,sondern mit persönlichen Geschichten rund um den Erwerb etc. .Allein schon,ob man die Platte beim Erscheinen gekauft hat oder später,kann viel ausmachen.Aber das macht Listen spannend.Eine „Meine Top 100″-liste finde ich klasse,eine “ Die besten 100″ oder ähnlich völligen Quatsch.
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talking-head
In diesen fünf Jahren müssen aber 39 Alben, die man vorher noch unbedingt hören sollte/müsste rausgeflogen sein. Die Mühe, danach zu suchen, welche das waren, habe ich mir allerdings nicht gemacht.
Aber die hab ich ja bis dahin schon gehört …..
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.jjhumIch versuche mich gerade an der Top 100 meiner 7″s .Es sind einfach viele Einflußgrößen vorhanden.Viele davon haben gar nichts mit der Musik zu tun,sondern mit persönlichen Geschichten rund um den Erwerb etc. .Allein schon,ob man die Platte beim Erscheinen gekauft hat oder später,kann viel ausmachen.Aber das macht Listen spannend.Eine „Meine Top 100″-liste finde ich klasse,eine “ Die besten 100″ oder ähnlich völligen Quatsch.
So ist es. Eine Liste ist immer subjektiv!
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
onkel-tom>Aber die hab ich ja bis dahin schon gehört …
Du ja, aber jemand, der sich beispielsweise die 2014er Ausgabe (wenn es denn eine solche gab) als Erstling zugelegt hat, findet dann extrapoliert ca. 80 Alben, die er vorher unbedingt hören sollte, dann nicht mehr. In meinen Augen ein exemplarischer Beweis für die Subjektivität von Listen
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Ich betrachte irgendwelche Liste immer mit Gleichgültigkeit. Egal ob die aktuellen Charts oder irgendwelchen“Dieses Alben müssen Sie unbedingt hören“-Quatsch. Oder warum soll ich mir von irgendwem erzählen lassen, welches das beste Rock-Album aller Zeiten sein soll? Ist das nicht eher persönliche Geschmackssache? Ich kann auch einen Platz 100 durchaus besser als Platz 1 finden.
Für mich hinkt der Vergleich zwischen verschieden Musiker oder Alben immer gewaltig. Ähnlich wie der berühmt-berüchtigte Vergleich zwischen Äpfel und Birnen. Ich scheue mich sogar davor, einzelne Alben oder Songs eines Künstler oder einer Gruppe miteinander zu vergleichen. Menschen, die permanent an ihrer Top-100 feilen, sind mir ehrlich gesagt, sogar recht suspekt, da sich mir der Sinn des Ganzen noch nicht wirklich erschlossen hat. Warum soll ich die Musik, die ich höre, in irgendein System stecken und dann dafür auch noch Platzierungen vergeben? Was soll mir das bringen? Solche Listen sind für mich irgendwie typisch Deutsch…alles muss in Reih und Glied schön sortiert sein
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Es gibt Tage, da verliert man und es gibt Tage, da gewinnen die AnderenkrostitzSolche Listen sind für mich irgendwie typisch Deutsch…alles muss in Reih und Glied schön sortiert sein
Der Erfolg einer Seite wie Buzzfeed genügt allerdings bereits, um aufzuzeigen, dass der Listenfimmel kein deutsches Phänomen ist. Die Listen der Mutterzeitschrift des RS werden ja ebenfalls prominent beworben und vielfach rezipiert, auch Pitchfork ist da inzwischen ganz gut dabei.
Für mich sind meine Listen so etwas wie ein kleiner persönlicher Kanon und das finde ich ’ne schöne Sache. Ebenso wie es ’ne schöne Sache ist, wenn ich mir den persönlichen Kanon von Anderen ansehen und somit Gemeinsamkeiten entdecken und mir Neuanregungen holen kann. Und wenn ich über meine Liste „Best of 2013“ o.ä. schreibe, dann sollte eigentlich auch klar sein, dass ich dabei nur aus einem mir bekannten Fundus geschöpft haben kann und die Beurteilung allein aus meiner Sicht erfolgt ist. Dass das nicht automatisch einen Anspruch zur Allgemeingültigkeit formuliert, muss ich da doch nicht erst extra erklären, oder?
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dengel Eine Liste ist immer subjektiv!
Genau so. Und deshalb sagt die Liste sowohl etwas über die gerankten Alben/Singles aus und gleichermaßen auch über den Listenersteller. Und das finde ich sehr spannend.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Bluejan-lustiger
Der Erfolg einer Seite wie Buzzfeed genügt allerdings bereits, um aufzuzeigen, dass der Listenfimmel kein deutsches Phänomen ist. Die Listen der Mutterzeitschrift des RS werden ja ebenfalls prominent beworben und vielfach rezipiert, auch Pitchfork ist da inzwischen ganz gut dabei. Für mich sind meine Listen so etwas wie ein kleiner persönlicher Kanon und das finde ich ’ne schöne Sache. Ebenso wie es ’ne schöne Sache ist, wenn ich mir den persönlichen Kanon von Anderen ansehen und somit Gemeinsamkeiten entdecken und mir Neuanregungen holen kann. Und wenn ich über meine Liste „Best of 2013“ o.ä. schreibe, dann sollte eigentlich auch klar sein, dass ich dabei nur aus einem mir bekannten Fundus geschöpft haben kann und die Beurteilung allein aus meiner Sicht erfolgt ist. Dass das nicht automatisch einen Anspruch zur Allgemeingültigkeit formuliert, muss ich da doch nicht erst extra erklären, oder?
Das mit dem „typisch Deutsch“ war eher scherzhaft gemeint. Mir ist schon klar, dass es nicht nur ein deutsches Phänomen ist. Aber wie gesagt, ich konnte und kann diesem Phänomen nichts abgewinnen. Für mich ist das immer Situationsabhängig. Eine Zeitlang höre ich recht intensiv Band XYZ und ein zwei Monate später höre ich etwas Anderes vermehrt. Natürlich hab ich auch ein paar „All-Time-Fav´s“, die ich ständig höre. Allerdings ist das bei mir alles Wertungsfrei. Ich richte mein Augenmerk auch nicht unbedingt auf ein Album, sondern eher auf das gesamte Schaffen einer Band. Quasi das große Ganze. Deshalb vermeide ich es auch, Alben einer Band miteinander zu vergleichen.
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Es gibt Tage, da verliert man und es gibt Tage, da gewinnen die Anderenj-w
dengel Eine Liste ist immer subjektiv!
Genau so. Und deshalb sagt die Liste sowohl etwas über die gerankten Alben/Singles aus und gleichermaßen auch über den Listenersteller. Und das finde ich sehr spannend.
Nur über seinen Musikgeschmack, über seine Persönlichkeit wenig.
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