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friedrichWow, nichts wie hin, in dieses Bohème-Wonderland!
ja, marilyn hacker (heute professorin für englische literatur am city college in new york) war übrigens als lesbische (weiße, jüdische) dichterin mit dem schwulen (afroamerikanischen) science-ficiton-autor (und singer/songwriter) samuel delany verheiratet. sie (beide aus relativ reichen familien) haben sich am ersten tag an der uni kennen gelernt und mit 19 eine wohnung (eher: ein loch) in greenwich village bezogen, das war zu frühzeiten der bohème, ende der 50er. delany hat über diese zeit ein fantastisches buch geschrieben, THE MOTION OF LIGHT IN WATER, das es beim tollen kleinen golkonda-verlag auch auf deutsch gibt. darin erinnert er sich u.a. daran, wie er dem unbekannten bob dylan einen auftritt organisiert hat, wie marilyn und er mit einem jungen arbeiter eine dreierbeziehung geführt haben und er wiederum mit diesem ein jahr lang die küste hoch gezogen ist, zum krabbenfischen und gitarrespielen. seine romane sind wiederum auch fantastische, queere, afrofuturistische entwürfe, die es für mich geradezu unglaublich machen, dass er offenbar nie auf das arkestra gestoßen ist.
sun ra und delany als quellen zusammenzuführen, hat aktuell rob mazurek übernommen, dessen „exploding star orchestra“ beide zitiert. so kommen dann drei dinge bei mir zusammen.
hier ein bild von delany aus wilden zeiten (heute sieht er eher aus wie eine afroamerikanische variante von george r.r. martin, und die beiden kennen und schätzen sich natürlich):
und hier ein foto von marilyn hacker mit der gemeinsamen tochter ivy, natürlich aus nicht mehr so wilden zeiten (leider):
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