close-to-the-edge Das hängt aber auch noch ein bisschen von der jeweiligen Musik und ihrer Kompexität ab. Ich habe z.B. noch niemanden kennengelernt, der bei der Erstanhörung von jüngeren Scott Walker-Werken in Jubelszenarien verfällt.
Nun ja, vielleicht nicht gleich Jubelarien – aber elektrisiert und fasziniert war ich bei allen Walker-Platten seit „Tilt“ bereits während des ersten Hörens des ersten Tracks, da war mir jedes Mal gleich klar, auha, da will ich dranbleiben, das packt mich, das will ich näher wissen, da will ich reintauchen.
Bei Blue & Lonesome geht es mir momentan eher so: Ich bewege mich beim Hören auf vertrautem Terrain, das ich mag, ich merke, dass das beseelt, zupackend und zum Glück überhaupt nicht buchhalterisch gespielt ist – ich weiß bloß nicht, wie dauerhaft mich all das fesseln wird, ob ich das in einem halben Jahr als „Meilenstein des Blues“ oder bloß als „naja, halt ne gute Bluesplatte“ einsortieren werde, ob ich, wenn ich Blues hören möchte, immer wieder zu dieser Platte zurückkehren oder doch eher andere Genre-Lieblinge auflegen werde.
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