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2009: Wild geese *****
Haruko schreibt Songs zum Träumen und Liebgewinnen. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man fast meinen, die zarten Melodien seien mit der letzten Scholle von isländischen Gebieten abgetrieben worden. Mich erinnert die elfenhafte Instrumentierung manches Mal durchaus an Björk und ihr bezauberndes „Vespertine“ (obschon musikalisch sonst eher in den filigranen Gefilden der stillen Kammermusik abspielend), auch wenn die Schwerpunkte anders gelagert sind. Ähnlich intim, aber beruhigender, sinnlich und eigen, aber zu keiner Zeit perspektiv- oder konturlos. Dafür zeitlos. Zudem ohne jegliche Form von elektronischen Raffinessen oder Choreinsätzen. Mit samtartigem Gitarrenspiel – das die Eulen (im Kernstück „The bright lights“) ebenso aufhorchen lässt, wie die umstehenden Laubbäume – und einer ungemein prägnanten Stimme, die grade in den ganz ganz ruhigen Momenten an Intensität unübertrefflich ist, spielt sich die junge Dame durch zehn Perlen, die jetzt schon zum Besten gehören, was mich in Form eines Singer/Songwriter Albums bisher erreichte. Jede für sich genommen eigen, zu jeder Zeit (er)fühlbar, bedacht und empfindungsreich wie es auch Drake auf seinem Debut nicht besser hinbekommen hätte. Auch sonst ist „Wild geese“ ein Kleinod, etwas mithin Ungreifbares, ein Grenzgänger, der dennoch viele Freunde finden könnte, dürfte und sollte (wer nach eingängigen Songs und träumerischen Melodien ruft, ist bei diesem Album gut aufgehoben). Thematisch ist das Album im besten Sinne schlicht und archaisch, die anrührenden Texte spielen nicht selten inmitten kleiner Geschichten (respektive Märchen), die als Ausdrucksmittel sehr zu überzeugen wissen. Ein überaus basisches Herbstalbum im weitesten Sinne also, eines, das danach verlangt, dass sich der Hörer bereitwillig annähert und sich irgendwann in den ländlichen Gegenden, die die Musik heraufbeschwört, niederlässt, nur noch lauscht und dabei die anrührenden Melodien wie die dazu aufgestellten Teelichter beobachtet. Im Land der Liebe lodert die Hingabe momentan am schönsten von den Tannen.
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WerbungIrrlicht, du sollst doch nicht (liebes-)trunken an die Tastatur
Dennoch stimme ich mit dir überein, dass Haruko ein sehr einnehmendes Album gelungen ist, eines, für das man tatsächlich sofort Gefühle entwickelt, die denen nicht unähnlich sind, die man auch für flauschige kleine Tiere hat. Das klingt jetzt ein bisschen polemisch, ist aber nicht so gemeint, ich versuche nur zu fassen, was mir an Musik und Sängerin so außergewöhnlich erscheint. Dass Haruko ein großes Talent für Melodien und Stimmungen hat, steht fest; dass sie es schafft, ein ganzes Album fast nur mit Gesang und Gitarre zu gestalten, nötigt mir großen Respekt ab. Natürlich gibt es auch Kritikpunkte: Manche Songs ähneln sich etwas, die Zupfmuster wiederholen sich, die Naturbilder sind zuweilen etwas klischiert, einige Songs sind für meinen Geschmack etwas zu lang, und das Rad wird hier nicht neu erfunden, doch all das hat kein großes Gewicht, denn diese Musik ist einfach entwaffnend. Sie wirkt so intim, unschuldig, fragil, ironiefrei und in sich geschlossen, dass man sich vorkäme wie ein zynisches Arschloch, wollte man diesen Märchenkosmos ernsthaft in Frage stellen. Dieser mädchen- und märchenhafte Charme ist für mich das ganz Besondere an „Wild Geese“.
Übrigens ist Harukos Musik trotz aller Naturpoesie und -magie frei von Eso- und Fantasykitsch, dafür ist sie zu reduziert, zu privat, zu zurückgenommen in ihren Gesten und zu melancholisch. Glücklicherweise!
Übrigens sehe ich gerade, dass das Ganze im falschen Thread steht, hier sollte ja nur besternt werden (was ich nicht mehr tue). Wäre im „Neue Alben“-Thread besser aufgehoben.
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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellationCarrot FlowerIrrlicht, du sollst doch nicht (liebes-)trunken an die Tastatur
Dann hätte ich doch aber Schreibverbot auf Lebenszeit…
Im Ernst: Wenn mich Musik so sehr trifft wie diese, liest man das auch durchaus heraus. Und um es gestrafft zu formulieren: „Wild geese“ ist für mich das faszinierendste Album der letzten 3 Jahre.Manchen kleineren Kritikpunkt hätte ich sicher noch nennen können (sind übrigens Deinen gar nicht so unähnlich), aber alles in allem überschattet der positive Eindruck vollends. Erbsen also wieder in den Schrank, Augen schließen und genießen.
Carrot FlowerÜbrigens sehe ich gerade, dass das Ganze im falschen Thread steht, hier sollte ja nur besternt werden (was ich nicht mehr tue). Wäre im „Neue Alben-Thread besser aufgehoben.
Hmm. Fragt sich allerdings, inwieweit sich ein weiterer Thread wirklich „lohnt“, oder nicht? Denke nicht, dass Anmerkungen dieser Art hier im Sterneforum per se deplatziert sind, im Gegenteil: Ich bin sogar recht glücklich damit, die Begründung einer (gerade hohen oder sehr niedrigen) Bewertung nicht in irgendeinem anderen Thread erst suchen zu müssen. Und davon ab enstehen doch Tag für Tag selbst aus kleinsten Nebensätzen im Sternenirwana kleine (oder auch größere) Debatten, was die Angelegenheit letztlich erst spannend macht. Demnach: Bin gerne dazu bereit zu verlagern, denke aber, dass es auch hier bleiben kann. „Mein“ Thread darf ruhig zweckentfremdet werden.
P.S. Danke übrigens noch fürs ausführliche Beitragen
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Hold on Magnolia to that great highway moonIrrlichtIm Land der Liebe lodert die Hingabe momentan am schönsten von den Tannen.
Meine neue Signatur. Danke!
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]Warum habe ich eben erst an Dich gedacht, Declan? Aber schön, dass Du mal wieder von Dir hören lässt. Als Anmerkung: „Das Land der Liebe“ ist eine Anspielung auf den Opener des Albums.
:wave:
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Hold on Magnolia to that great highway moonIrrlichtWarum habe ich eben erst an Dich gedacht, Declan?
Ja, warum eigentlich? Das interessiert mich jetzt aber auch.
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]Irrlicht, es ist wohl eher die Frage, wie Hingabe von den Tannen lodern kann. Manchmal vermischt du vier bis fünf Bilder, und man kann nur rätseln, was du meinst. Aber ich glaube, ich verstehe meist schon, worum es dir geht.
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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellationDeclan MacManusJa, warum eigentlich? Das interessiert mich jetzt aber auch.
Du hattest Dich die letzten Tage schon so vorbildlich zurückgehalten, das hatte mich überrascht. Darüber hinaus bietet der Beitrag doch wieder fabelhaften Nährboden, isn’t it?
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Hold on Magnolia to that great highway moonEs ist ganz einfach: Ich kann teilen.
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]Ego wieder angemessen gefüttert, fein.
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Hold on Magnolia to that great highway moonDas hungrige Biest schreit in einem fort. Was soll ich denn tun?
Und: Warum hast du nun gerade an mich gedacht, Irrllicht?
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]Irrlicht, ganz im Ernst: Hätte ich vielleicht noch vor der Lektüre Deiner „Rezi“ Interesse an der Musik von Winnetous Schwester gehabt, so hast Du es geschafft, mich vollkommen abzuschrecken. Glücklicherweise rettete Carrot Flower durch beherztes Eingreifen und klare Worte den Thread vor dem Fall ins esoterisch verschöngeistigte Märchenträumerle-Land.
Kurz: Du machst mir manchmal wirklich Angst…
Aber das mit der Liebe, der Hingabe und den lodernden Tannen beschwört bei mir primär Bilder von einer ekstatischen Weihnachtsfeier beim Club der anonymen Pyromanen herauf…
Letztendlich gehe ich schwer davon aus, daß Haruko wohl überhaupt nichts für mich ist. Richtig?
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadBender RodriguezLetztendlich gehe ich schwer davon aus, daß Haruko wohl überhaupt nichts für mich ist. Richtig?
Höchstwahrscheinlich nicht, ich vermute, du magst es lieber etwas sophisticated, und dieser zarte und innige Folk würde bei dir vermutlich zu nervösem Liderzucken führen.
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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellationauch in dem Fall darf durchaus mal reingehört werden, „Autumn, golden Trees“ zB ist wirklich ganz entzückend
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out of the blueCarrot FlowerHöchstwahrscheinlich nicht, ich vermute, du magst es lieber etwas sophisticated, und dieser zarte und innige Folk würde bei dir vermutlich zu nervösem Liderzucken führen.
Das hast Du jetzt aber wirklich schön formuliert.
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad
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