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Bruce Dickinson – Tyranny Of Souls
Nach sieben langen Jahren hat sich Bruce Dickinson endlich erbarmt und ein neues Solo-Album veröffentlicht. Nach ausgiebigem Hören von „Tyranny Of Souls“ komme ich für mich zu dem Schluss, dass ich eine neues Maiden-Album eigentlich gar nicht brauche. Was Dickinson auf seinen letzten drei Solo-Werken abgeliefert hat, steckt für meine Begriffe locker alles in die Tasche, was Iron Maiden seit 1988 veröffentlicht haben. Es ist fast schon beängstigend, wie gut das Team Dickinson und Roy Z harmoniert. Stilistisch hat man den auf „The Chemical Wedding“ eingeschlagenen Kurs nicht unbedingt weiter verfolgt. Zwar ist die Stimmung auf „Tyranny…“ auch eher düster, doch in punkto Eingängigkeit rückt die Scheibe in die Nähe von „Accident Of Birth“. Obwohl sich die Songs des Albums durchweg auf gutem bis sehr gutem Niveau bewegen möchte ich an dieser Stelle aber besonders „Kill Devil Hill“ und „Navigate The Seas Of The Sun“ hervorheben. Ersterer kommt meinem Verständnis von einem perfekten Metal-Song erstaunlich nahe. Kraftvoll, hymnisch, zeitlos. So muss klassischer Metal klingen, ohne dass er angestaubt klingt. Der zweite genannte Song ist eine wunderschöne getragene Nummer, in der sich Dickinson stimmlich von einer selten gehörten intimeren Seite präsentiert. Hervorragend. Neben dem wie immer überzeugenden Bruce, weiß sich auch Gitarrist, Produzent und Co-Songwriter Roy Z hervorragend in Szene zu setzen. Dass dieser sein Handwerk als Produzent blendend beherrscht, dürfte kein großes Geheimnis sein. Wie all seine anderen Produktionen besticht auch „Tyranny…“ durch einen erdigen, warmen und druckvollen Sound, der bei aller Wucht genug Platz für Details bietet. Auch an der Gitarre liefert Roy hervorragendes ab. Meine Fresse, ich hatte ganz vergessen, was für ein exzellenter Gitarrist der Kerl ist. Brachiale Riffs, flinke Soli, gefühlvolle Akustikparts und noch einiges mehr sind in meisterlicher Ausführung vorhanden. „Tyranny Of Souls“ bietet qualitativ sowohl musikalisch als auch instrumental die volle Packung und kann jetzt schon getrost zu den besten hart rockenden Scheiben des Jahres gezählt werden.
Tyranny Of Souls **** (Vorläufig. Vielleicht ist noch mehr drin.)
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WerbungTja, es scheint das Maiden Fieber (oder Seuche :lol: ) grassierte Forumsintern etwas zu früh. Sind tatsächlich schon 7 Jahre vergangen seit Chemical Wedding vegangen??? Gerade jenes Album halte ich für eines der besten Metal Alben der letzten Jahre. Nicht nur, weil es durch seine düstere und härtere Ausrichtung mehr Distanz zu den klassischen Maiden wahrte. Ich meine Tryranny rückt den Burschen von wieder Maiden etwas näher auf die Pelle. Soul Intruders hätte, bis auf das bißchen Doublebass, auch auf den letzten beiden Maiden Alben stehen können, übertrifft aber in der musikalischen Ausschmückung jeden anderen Durschnittssong auf den genannten Alben. Auch sonst kommen nach Maiden Manier vielfach Keyboards und Synthies zum Einsatz, die die melodische Seite vieler Songs noch verstärken. Zunächst war ich davon etwas enttäuscht, aber das Album hält auch noch ausreichend Kraftfutter bereit und es ist wohl auch die Ausgwogenheit des Materials, bei durchgängig hoher Qualität, die zu den Stärken von Tyranny.. zählt.
Mäkeln kann man wirklich nur Details, dass Meeresrauschen von Navigate… nicht unbedingt nötig und die Gitarren zu Beginn von River Of No Return scheinen auch geklaut, ohne das ich jetzt spontan den Urheber benennen könnte. In jedem Falle wieder ein Metalalbum, das zu hören Spaß bereitet und die Dürftigkeit des letzten Priest Albums noch deutlicher macht.--
Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]Mir gefällt die Produktion nicht. Das klingt alles wie gewollt und nicht gekonnt. Ein guter Produzent hätte bestimmt einiges mehr aus dem Album rausholen können. Stumpf, schlecht abgemixed wie kaum ein Metalalbum, dass ich in den letzten Jahren gehört habe. Auch sonst sehe ich keine Entwicklung gegenüber den vorherigen Alben. Dickinson stagniert. Wenn man das letzte Album von Maiden als Vergleich heranziehen will, dann schneidet es meines Erachtens deutlich besser ab, als Tyranny Of Souls. „Soul Intruders“ ist eine Peinlichkeit, wie sie sich locker auch auf „Tattooed Millionaire“ wiederfinden hätte können. Und weil das jetzt alles so negativ klingt, will ich gleich hinterherschicken, dass es durchaus kein schlechtes Album ist, aber eben wieder einmal ein typisches 08/15 Dickinson Album. Die Erwartungshaltung wird erfüllt. Immerhin. Die Macbeth-Einleitung beim Titelsong ist dafür äußerst gelungen. Insgesamt wohl drei Sterne.
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Dominick BirdseyMir gefällt die Produktion nicht. Das klingt alles wie gewollt und nicht gekonnt. Ein guter Produzent hätte bestimmt einiges mehr aus dem Album rausholen können. Stumpf, schlecht abgemixed wie kaum ein Metalalbum, dass ich in den letzten Jahren gehört habe. Auch sonst sehe ich keine Entwicklung gegenüber den vorherigen Alben. Dickinson stagniert. Wenn man das letzte Album von Maiden als Vergleich heranziehen will, dann schneidet es meines Erachtens deutlich besser ab, als Tyranny Of Souls. „Soul Intruders“ ist eine Peinlichkeit, wie sie sich locker auch auf „Tattooed Millionaire“ wiederfinden hätte können. Und weil das jetzt alles so negativ klingt, will ich gleich hinterherschicken, dass es durchaus kein schlechtes Album ist, aber eben wieder einmal ein typisches 08/15 Dickinson Album. Die Erwartungshaltung wird erfüllt. Immerhin. Die Macbeth-Einleitung beim Titelsong ist dafür äußerst gelungen. Insgesamt wohl drei Sterne.
Na ja, Dickinson Stagnation anzukreiden und „Tyranny…“ im gleichen Atemzug mit den Maiden der Gegenwart zu vergleichen, ist schon gewagt. Maiden sind doch inzwischen der Inbegriff der Stagnation und Selbstkopie. Von den grottigen, drucklosen Produktionen ihrer Scheiben ganz zu schweigen. Was hatte „Dance Of Death“ denn zu bieten? „Paschendale“ und mit Abstrichen noch „No More Lies“ und den Titelsong. Das wars aber auch. Bezüglich „Soul Intruders“ gebe ich dir zumindest teilweise recht. Ein Highlight ist der Song sicherlich nicht, aber eine Peinlichkeit erst recht nicht.
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Das Alben- und Singles-Archiv[/URL] des Rolling Stone Forums[/COLOR] Skraggy's Gamer TagsDeine Ansicht teile ich gar nicht. Dickinson ist glücklicherweise bei Maiden an den wenigsten Songs musikalisch beteiligt. Warum, das lässt sich an seinen Soloalben leicht nachvollziehen. Steve Harris Songs mögen zwar ebenfalls stagnieren, sind aber damit immer noch besser als nahezu alle Songs von Dickinson. „Skunkworks“ z.B. ist doch ein Scherz, oder? Natürlich könnte man ins Feld führen, dass ausgerechnet ein Dickinson Song es zur ersten Nr. 1 von Maiden geschafft hat, aber ich halte „Bring Your Daughter…“ auch für einen der schlechtesten Maiden-Songs ever. Seit der Rückkehr von Adrian Smith bei Maiden sind ihnen zwei gute Alben geglückt. Das ist mehr als ich im Gesamtwerk von Dickinson Solo finden kann. Was die Produktion angeht, finde ich ebenfalls die letzten beiden Maiden Alben deutlich besser als alle von Roy Z produzierten, inklusive des von mir hochgeschätzten „Balls To Picasso“. Finger weg von den Reglern und Finger an die Saiten, würde ich dem Mann gerne zurufen.
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Wie du schon festgestellt hast, könnten unsere Ansichten Gegensätzlicher kaum sein. Mit „Skunkworks“ hast du nicht unrecht. Das Labum braucht sicherlich kein Mensch. Doch die folgenden „Accident…“ und „The Chemical…“ sind für mich absolut göttliche Alben. Da kann kein Maiden-Album seit „Seventh Son…“ gegen anstinken. Wie auch? Abgesehen von „Brave New World“ war seitdem kein gutes mehr dabei. Harris‘ Songwritingformel – und die hat er wirklich – ist einfach ohne Ende ausgelutscht. Die immergleichen Songstrukturen und Akkordfolgen, einzeilige, bis zum Erbrechen wiederholte Refrains (Brave New World, Out Of The Silent Planet, No More Lies und als Krönung das unsägliche The Angel And The Gambler) – nein danke. Zwar gelingen ihm damit sporadisch gute Songs, doch auf Albumlänge überzeugt mich das schon lange nicht mehr. Und was die Produktionen angeht. Da hat sich Harris nun wirklich nicht mir Ruhm bekleckert. Was hilft mir Transparenz, wenn der Sound über keinerlei Druck und Volumen verfügt. Bei Maiden spielen inzwischen drei Gitarristen. Mein Gott, mit Mühe und Not kann ich da zwei raushören. Es spricht Bände, wenn ein bald 20 Jahre altes Album wie „Somewhere In Time“ jedes Maiden-Scheichen ab „The X-Factor“ soundtechnisch hinter sich läßt. Aber gut, ich will hier defintiv keinen Grabenkrieg entfachen. ;) Ich finde es einfach nur interessant, wie unterschiedlich Auffassungen über Produktionen sein können.
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Das Alben- und Singles-Archiv[/URL] des Rolling Stone Forums[/COLOR] Skraggy's Gamer TagsJa, finde ich auch interessant. Müsste man wirklich mal vertiefen. „Brave New World“ fand ich ein gelungenes Dickinson-Comeback bei Maiden. „Dance Of Death“ noch einen Tick besser. Was die Produktion angeht, höre ich bei Roy Z nur Gitarren. Der Drumsound ist schlimm. Das Geld für einen Bassisten hätte man sich gleich ganz sparen können, den hört man ja eh nicht. Aber immerhin gibt es zwei Punkte auf die wir uns sicher einigen können. Zum einen, dass „Skunworks“ der Nadir in Dickinsons Solowerk ist. Zum anderen Dickinsons Gesang, der nach wie vor großartig ist.
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Skraggy Was hatte „Dance Of Death“ denn zu bieten? „Paschendale“ und mit Abstrichen noch „No More Lies“ und den Titelsong.
Bitte auf Paschendale reduzieren. Der einzige Song, der wirklich Format hatte. No More Lies ist aber ein gutes Stichwort, denn einfallslose Refrains dieser Güte sind leider Maiden Standard geworden. Mit Brave New World konnte man leben, aber Dance of Death ist wahrlich schlecht.
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Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]Dominick BirdseyWas die Produktion angeht, höre ich bei Roy Z nur Gitarren.
Gut so! ;)
Aber immerhin gibt es zwei Punkte auf die wir uns sicher einigen können. Zum einen, dass „Skunworks“ der Nadir in Dickinsons Solowerk ist. Zum anderen Dickinsons Gesang, der nach wie vor großartig ist.
In diesem Sinne:
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Das Alben- und Singles-Archiv[/URL] des Rolling Stone Forums[/COLOR] Skraggy's Gamer TagsDominicks Kritik an der Produktion halte ich für diskussionswürdig, aber eher in dem Sinne, dass sie wie all zu viele aus dem Metal Bereich klingen, die mittels Pro Tools sauber und rein zusammengekleistert werden und ihr Hauptaugenmerk auf Schlagzeug und Gitarren legen. Da investieren Maiden sicherlich noch mehr Geld, wenn es auch beim letzten Album nicht bemerkenswert ausfiel. Unter Kopfhörer werde ich auch den Eindruck nicht los, der Gitarrensound wechselt schon mal innerhalb der Songs kurz für Bruchteile für Sekunden, aber man hört auch 2-3 mal ganz kurz so etwas wie einen Bass. :lol:
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Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]BroscheUnter Kopfhörer werde ich auch den Eindruck nicht los, der Gitarrensound wechselt schon mal innerhalb der Songs kurz für Bruchteile für Sekunden, aber man hört auch 2-3 mal ganz kurz so etwas wie einen Bass. :lol:
Das mit Gitarrensound werde ich mal näher untersuchen. Aber das mit den Bässen ist doch nicht sooo problematisch. Ich gehe nicht davon aus, dass sich in diesem Klangteppich anspruchsvolle Läufe verstecken. Es reicht doch, dass er die tiefen Frequenzen liefert. ;)
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Das Alben- und Singles-Archiv[/URL] des Rolling Stone Forums[/COLOR] Skraggy's Gamer Tags -
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