The Small Faces – Here come the nice (4 CD, 4 7"-Box)

Da es hier um die Immediate- Phase der Small Faces geht: Hier ein günstiges Angebot über Simon Spence’s Buch „Immediate Records“ , sozusagen zum Vertiefen der Materie. Habe es mir soeben bestellt.

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Band aus der UK-Reihe Labels Unlimited über das legendäre Immediate Label, das 1965 von Andrew Loog Oldham gegründet wurde und das Label des Swinging London Sounds der 60er Jahre wurde. Autor Spence arbeitete für das NME, i-D und The Face und arbeitete mit an Oldhams zweiteiliger ‚Stoned‘-Biografie. Mit vielen Abbildungen von Plattencovern, Anzeigen, Fotos und anderem Material des Labels.
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http://www.yeahbooks.de/musik-photobuecher/immediate-records

Gegen besseres Wissen habe ich mir die Box trotz ihres grotesken Preises gekauft. Die Aufmachung ist wirklich wunderbar, super gestaltet. Dann höre ich CD1 und schließlich kommt Nr. 19, „Afterglow“ mein Lieblingslied der Small Faces.

Und es klingt beschissen…überhaupt nicht, wie ich es in Erinnerung habe.

Also lese ich die Linernotes und stelle fest, dass die Macher die Mono-Single-Version verwendet haben. In vielen Fällen mag das die richtige Entscheidung gewesen sein, aber hier war es eine Fehlentscheidung. Die Mono-Version hat unter anderem folgende Probleme

—  Das Intro der Stereo-Version fehlt
—  Steve Marriotts Stimme klingt, als sei sie unter mehreren schweren Wolldecken aufgenommen worden
—  Der Instrumentierung fehlt der Druck
—  Es gibt mehrfach starke Dynamikschwankungen
—  Der gesamte Track scheint unter „Phasing-Issues“ zu leiden
—  Am Ende gibt es eine bizarre Stelle, an der Track auszufaden scheint, worauf die Musik in fast brutaler Weise einsetzt und zwar in einer Weise, die zum Stil des Songs nicht passt.

Im Grunde ist das Stück unhörbar, jedenfalls für mich. Das trifft auch für die Alt. Single-Version auf CD 4 zu.

Was soll das?

Die Linernotes geben die Antwort: Man hat die Stereo-Version nicht verwendet, weil sie Mono- und Stereo in einer Weise kombiniert, die typisch für das ganze unprofessionelle Vorgehen von Immediate ist. Leider klingt die Stereo-Version trotz dieses Versagens etwa hundertmal besser als die Mono-Single-Version.

Es ist ärgerlich, dass ich meine alte (und sehr gute!) Darlings Of The Wapping Wharf Laundrette-Compilation hören muss, um die Stereo-Version von Afterglow zu hören. Auch wenn die Macher glaubten, dass die Stereo-Version nicht zum Konzept der Box passt: Es wäre schön gewesen, wenn sie auf diesem sündhaft teuren Boxset auch die Stereo-Version untergebracht hätten, denn Platz wäre genug gewesen.

j.w.Mit diesem speziellen Song magst Du recht haben – der ist auf der Ogdens-3er Box in drei verschiedenen Versionen enthalten und die Stereo-Version finde ich auch klar am besten. Ich muss gestehen, dass ich die CD1 vom Boxset nur zweimal gehört habe und stattdessen immer wieder auf die CDs 2-4 zugegriffen habe, die für mich den eigentlichen Wert der Box darstellen.

Ok, soweit bin ich noch nicht. Den Rest von CD1 gefiel mir klanglich übrigens sehr gut (ohne dass ich näher verglichen hätte). Meine Aussagen beziehen sich nur auf Afterglow – bin gespannt, wie mir der Rest der Box gefällt.

Die Odgens 3-CD Box habe ich nicht, sollte ich vielleicht anschaffen.

Es mag sein, dass Dir die mono Single Version von „Afterglow“ nicht gefällt, nail, weil Du die stereo Version gewöhnt bist, die all die Jahre bei Re-Issues Verwendung fand. Ich für meinen Teil bin froh, dass hier die originale 7″ Version behutsam remastert wurde und Verwendung fand. Denn diese Version kenne ich nun mal von Anfang an, und was Du als unmöglich empfindest, gehört für mich untrennbar dazu.
Ich habe übrigens sogar noch alle originalen 7″45s, alle originalen LPs und die beiden Best Of CDs der Decca und der Immediate Jahre behalten. Aber ich bin auch sehr großer Fan der Band. Für mich waren und bleiben die Small Faces die tollste Band der Sixties, obwohl viele andere erfolgreicher, einflussreicher und letztlich bedeutender waren oder sind.

Ich werde beim nächsten Hören mal darauf achten und auch mit der Original 7″ vergleichen. Ich melde mich dann wieder.

MikkoHab‘ mir eben sowohl die originale deutsche 7″ sowie die CD aus der aktuellen Box nochmal angehört. Erstens: die CD klingt exakt so wie die Single, sie hat sogar noch etwas mehr Punch, was ich nicht für möglich gehalten hätte.

Das ist doch ein erfreuliches Ergebnis für alle Boxen-Käufer.

Zweitens: der Mix, der Sound muss so sein. Diese Dynamik bzw. Lautstärke Schwankungen sind gewollt. Sie erhöhen die Wirkung, die Dramatik des Vortrags. Die Album Version wirkt dagegen durch den Steroeffekt etwas transparenter. Der Gesang ist aber auch in der Stereoversion nicht deutlicher und relativ eingebettet in den Gesamtsound. In der Monoversion wirkt das alles etwas mehr fokussiert und dadurch vielleicht auch dumpfer.

Das deckt sich nicht ganz mit meinem Eindruck. Ich finde den Gesang auf der Stereo durchaus präsenter. Komisch ist aber, dass beim Einsetzen des Gesangs die Dynamik sozusagen abfällt (beim „ooooooho, love is all around me“). Und ich höre während der gesamten Dauer komische Dynamikschwankungen (nennen wir sie mal dropoffs), die ich mir nicht so recht erklären kann. Klingt so als sei der Pegel mancher Instrumente willkürlich gesenkt und erhöht worden. Die Schwankungen sind teilweise wirklich enorm, ich kenne ehrlich gesagt keinen vergleichbaren Fall: Hör dir doch beispielsweise mal die letzte Strophe an: der Gesang setzt viel leiser ein als in der vorherigen Strophe.

Die Dynamik der Steroversion ist zunächst besser, die bewussten Schwankungen gegen Ende vermisse in der Stereoversion aber sehr, und am Schluss ist die Album/Stereoversion einfach schnell ausgeblendet, wo hingegen die Singleversion nochmal unverhofft Fahrt aufnimmt.

Ja, aber wie! Es klingt wirklich so, als sei der Toningenieur beim Regulieren der Lautstärke an der Konsole abgerutscht.

Das Intro der Albumversion stört bei der Single nur.

Ich weiß bis heute nicht, ob ich es super oder überflüssig finden soll.

MikkoDiese „komischen Dynamikschwankungen“ sind gewollt. Da bin ich mir ziemlich sicher. Ich sehe den Toning vor meinem geistigen Auge den Summenregler immer wieder leicht auf und ab schieben. Das soll die Wirkung verstärken, denke ich.

Ok…krass.

Du kennst die Band so gut wie irgendwer, kann durchaus sein, dass du recht hast. Ich habe aber einige Zweifel, weil es sich so amateurhaft anhört…