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Gegen besseres Wissen habe ich mir die Box trotz ihres grotesken Preises gekauft. Die Aufmachung ist wirklich wunderbar, super gestaltet. Dann höre ich CD1 und schließlich kommt Nr. 19, „Afterglow“ mein Lieblingslied der Small Faces.
Und es klingt beschissen…überhaupt nicht, wie ich es in Erinnerung habe.
Also lese ich die Linernotes und stelle fest, dass die Macher die Mono-Single-Version verwendet haben. In vielen Fällen mag das die richtige Entscheidung gewesen sein, aber hier war es eine Fehlentscheidung. Die Mono-Version hat unter anderem folgende Probleme
— Das Intro der Stereo-Version fehlt
— Steve Marriotts Stimme klingt, als sei sie unter mehreren schweren Wolldecken aufgenommen worden
— Der Instrumentierung fehlt der Druck
— Es gibt mehrfach starke Dynamikschwankungen
— Der gesamte Track scheint unter „Phasing-Issues“ zu leiden
— Am Ende gibt es eine bizarre Stelle, an der Track auszufaden scheint, worauf die Musik in fast brutaler Weise einsetzt und zwar in einer Weise, die zum Stil des Songs nicht passt.
Im Grunde ist das Stück unhörbar, jedenfalls für mich. Das trifft auch für die Alt. Single-Version auf CD 4 zu.
Was soll das?
Die Linernotes geben die Antwort: Man hat die Stereo-Version nicht verwendet, weil sie Mono- und Stereo in einer Weise kombiniert, die typisch für das ganze unprofessionelle Vorgehen von Immediate ist. Leider klingt die Stereo-Version trotz dieses Versagens etwa hundertmal besser als die Mono-Single-Version.
Es ist ärgerlich, dass ich meine alte (und sehr gute!) Darlings Of The Wapping Wharf Laundrette-Compilation hören muss, um die Stereo-Version von Afterglow zu hören. Auch wenn die Macher glaubten, dass die Stereo-Version nicht zum Konzept der Box passt: Es wäre schön gewesen, wenn sie auf diesem sündhaft teuren Boxset auch die Stereo-Version untergebracht hätten, denn Platz wäre genug gewesen.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.