Ich höre gerade … Jazz!

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  • #8481327  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    gypsy tail windDas waren die Anfangszeiten als ich merkte, dass nicht jede CD 20-40 DMark kosten muss … ich bestellte jeweils mit den Einkünften meiner Ferienjobs ein Paket von Mosaic und deren angeschlossenenm Versand (True Blue Music hiessen die, gibt es nicht mehr). Da waren dann meist 4-6 Mosaic-Boxen und 20-30 einzelne oder Doppel-CDs oder auch mal die eine oder andere Box dabei (neben der Desmond-Box auf jeden Fall die Nessa Art Ensemble 1967/68-Box, vermutlich auch die schwarze RCA-Box von Sonny Rollins) … das war dann jeweils so wie ca. fünfzehn Mal Weihnachten, wenn die grossen Würfel-Boxen (12″ x 12″ x 12″) ankamen, nach zwei, drei Monaten Wartezeit (Versand via Schiff kostete kaum was – auch das gibt es nicht mehr). :-)

    ja, auch das waren funny (oder happy ?) old times….und man reibt sich die augen, wie im sogenannten „freien markt“ der wettbewerb dafür gesorgt hat, das die versandkosten astronomisch gestiegen sind und bei so mancher recenten order, bei welcher man nicht die superschnelle (aka superteure) variante wählt, ähnlich lange dauert wie schon damals als „langsam“ empfundene shipments :doh:….

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    #8481329  | PERMALINK

    asdfjkloe

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    weiter mit BRUBECK…

    So genoss ich die Jazzimpressionen aus Japan:

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    #8481331  | PERMALINK

    asdfjkloe

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    weitere Impressionen, gestern aus NEW YORK:

    …mit einem meiner liebsten BRUBECK-Titel:

    „Autumn In Washington Square“

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    #8481333  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Mein vorgestriges „zuviel Ellington geht nicht“-Programm ging weiter mit:


    Die „Private Collection“, zehn CDs mit Aufnahmen aus Ellingtons überreichem Fundus (manches verkaufte er irgendwann an Label, manches behielt er, es gibt wie es scheint noch sehr viel mehr Material, bei Storyville kam auch einiges heraus, was ich aber noch nicht kenne), überraschen immer wieder. Toll besonders, dass auf zwei der CDs (Vols. 3 & 7) sehr viel von Paul Gonsalves zu hören ist (nehme mal an, das Ellington Featuring Paul Gonsalves-Album, das ja aus derselben Zeit stammt, besteht auch aus solchen Privataufnahmen von Ellington). Privataufnahmen heisst hier übrigens nicht Amateuraufnahmen sondern Sessions, die Ellington selbst produzierte oder Konzerte, die er mitschneiden liess oder später an die Mitschnitte kam (die beiden Dance Sessions von 1958 – phantastisch! Dass Johnny Hodges da fehlt, fiel mir beim Hören überhaupt nicht auf, man hört ihn so oft, wenn mal andere im Mittelpunkt stehen, schadet das eigentlich kaum).

    Details zum Inhalt der „Private Collection“ findet man hier:
    http://www.depanorama.net/cds/pc.htm
    Die Sessions kann man unter der entsprechenden natürlich dann auch einzeln anschauen, um die Reihenfolge der Stücke und die kompletten Line-Ups zu sehen.

    Diese Aufnahme aus dem Basin Street East bietet vermutlich nicht viel mehr als Routine – aber bei Ellington ist auch das hörenswert. Amüsant ist die CD, weil zwischen den Nummern sehr viel geredet wird, Ellington mehr als seine üblichen Scherze macht, später wird ihm (von Joe Bushkin und Sy Oliver) noch irgendwelche awards überreicht … einer der Preise – es geht um irgendeinen Poll für das Jahr 1963 – geht übrigens and „Duke Ellington Meets Coleman Hawkins“, die Aufnahme aus dem August 1962 erschein also wohl mit einiger Verzögerung.

    Die grosse Veränderung dieser Band gegenüber jener von ca. 1956-60 fnad im Posaunenregister statt, die phantastische Section von Quentin „Butter“ Jackson/Britt Woodman/John Sanders hielt ja leider nur ein paar Jahre, in den Sechzigern kehrte Lawrence Brown zurück („Rose of the Rio Grande“ ist sein Feature, auch im Basin Street East zu hören), neben ihm sind neu Buster Cooper (aus Las Vegas … und so spielt er auch, flashy, zupackend, zuversichtlich, aber gut!) und Chuck Connors dabei. Die Anzahl Posauensoli scheint sich deutlich reduziert zu haben (obwohl Brown ja früher der Mann für diese war, in den Zeiten als Tricky Sam auch noch dabei war und danach). Unter den Trompeten finden sich weiterhin regelmässig ein paar Stars ein, Cat Anderson und Cootie Williams vor allem, in der Zeit (1964) war Rolf Ericson in der Band, der vierte Mann Herbie Jones. Ray Nance fehlt, klar, der – das fiel mir die letzten Tage immer wieder auf – brachte wirklich sehr viel in die Band rein und gehörte zu den tollsten Solisten. Aber Cootie ist weiss Gott keine schlechte Alternative, schöner wäre nur, sie wären beide dabei (Willie Cook, der auch mal noch auftaucht, ist auch klasse, aber sein Stil war dem Duke wohl etwas zu modern als dass er gar oft hätte solieren dürfen … andererseits ist Ellington als Pianist ja verdammt modern, ich stiess neulich grad auch wieder auf dieses Zitat, als er zum ersten Mal Monk gehört hatte – einer seiner Sidemen spielte ihm eine Platte vor, 1948 oder so. Duke habe etwas gesagt wie: der spielt ja all mein Zeug – und so weit daneben lag er damit wohl nicht).

    Auch das ein eher routinierter Mitschnitt (Konserthuset, Stockholm, 9. März 1964), auf dem allerdings die Suite „Harlem“ zu hören ist. Danach gab es noch die Konzerte aus Stuttgart von 1963 (12. Februar) und 1964 (12. März). 1963 war Ray Nance noch dabei (neben Cootie und Cat) und als vierter Mann Roy Burrowes, für den die Band natürlich auch mal kurz in einen Calypso-Beat wechselte (in diesem Band-Intros-Blues), sehr cool.

    Überhaupt, Sam Woodyard zusammen mit Ellington und den Bassisten der Zeit – zunächst Jimmy Woode, der in Stockholm 1964 einsprang (er lebte damals wohl schon in Europa und Ernie Shepard war krank), danach Ernie Shepard und noch etwas später dann John Lamb – das sind klasse Rhythmusgruppen.

    Das ganz grosse Highlight für mich ist allerdings die Reed-Section, die ja von Hodges‘ Rückkehr (1956) bis zu seinem Tod (1970) in unveränderter Besetzung existierte – die beste Reed-Section aller Tage: Russell Procope (cl, as), Jimmy Hamilton (cl, ts), Johnny Hodges (as), Paul Gonsalves (ts), Harry Carney (bari, cl, bcl) – einen solche Sound gibt es sonst einfach nirgends zu hören! (Die härteste Konkurrenz, die mir spontan einfällt, wäre wohl die Reed-Section von Clarke-Boland mit Humble/Griffin/Scott/Coe/Shihab, aber die Konstanz der Ellington’schen Reed-Section ist unerreicht und eben: der Sound auch).

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8481335  | PERMALINK

    soulpope
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    QUOTE gypsy Überhaupt, Sam Woodyard zusammen mit Ellington und den Bassisten der Zeit – zunächst Jimmy Woode, der in Stockholm 1964 einsprang (er lebte damals wohl schon in Europa und Ernie Shepard war krank), danach Ernie Shepard und noch etwas später dann John Lamb – das sind klasse Rhythmusgruppen.UNQUOTE
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    Kann Dir da nur beipflichten, es ist IMO ausgesprochen bedauerlich, daß es aus dieser Zeit/in diesen Besetzungen keine Piano Trio Aufnahmen gibt (zumindest fällt mir keine ein……). Ellington`s kantiges Pianospiel hätte einfach den einen oder andren „Lupenblick“ vertragen und uns Hörern wohl Einiges an weiteren Aufschlüssen geliefert…

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    #8481337  | PERMALINK

    lotterlotta
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    mit der sauteuren telestar pressung kann ich zwar nicht dienen,
    hab aber dafür mein klangerlebnis mit nem gram amp II SE deutlich verbessert
    und meine reprise ausgabe ist auch ne deutsche pressung, klasse scheibe

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    #8481339  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ich habe davon leider gar keine Pressung, nur einen LP-Rip … aber die Musik verzaubert mich trotzdem immer wieder!

    Die jüngste Ladung Ellington von heute nachmittag:

    Eine stürmische, energiegeladene Band ist hier zu hören, fast pausenlos sprühen die Funken – sehr toll! Hier ist übrigens Ray Nance wieder mit dabei, neben Cootie Williams, Cat Anderson, Herbie Jones und Mercer Ellington – und bereits John Lamb am Bass. Es gibt ein längeres „BB&B“-Segment (21 Minuten), Ellington spielt als Intro zu „Rockin‘ in Rhythm“ den „Carolina Shout“, die Zugaben sind ein Mini-Feature für Ray Nance, der gleich vier Stücke singt, bevor auch noch „Jam with Sam“ (das ist der Blues, bei dem viele der Bläser ein paar Takte solieren und Ellington die Leute ankündigt) und dann „C Jam Blues“ (mit Buster Cooper als einzigem Solisten) gespielt werden. Die Version von „Ad Lib on Nippon“ hat es mir hier wohl ganz besonders angetan.

    Danach gab’s das Stuttgarter Konzert von 1965 (9. Februar), gefolgt von der CD hier (in Berlin war die Band am 3. Februar 1965, die zweite Hälfte der 51 Minuten stammt aus Paris, 10. März 1967 – da war Woodyard dann weg und Rufus Jones sass am Schlagzeug):

    Kein Muss, diese CD, doch es gibt eine weitere Version von „Ad Lib on Nippon“ und ein feines „Chelsea Bridge“ mit Gonsalves (von 1965) sowie ein längeres Hodges-Segment von 1967 mit „Blood Count“, „Harmony in Harlem“ (uptempo!), „Things Ain’t What They Used to Be“ und „Drag“, in dem der Mann mit dem Maskengesicht seine Kunst in all ihren Facetten demonstriert. Als letzte Nummer der zu kurz geratenen CD dann „(The) Second Portrait of the Lion“, eine kurze Stride-Nummer, natürlich Willie „The Lion“ Smith gewidmet. Zu kurz geraten sage ich, weil man von beiden Konzerten nicht mal eine halbe Stunde zu hören kriegt und die CD als ganzes eher wie eine Nummernrevue rüberkommt … aber ich sag’s mal wieder: es ist Ellington, es ist gut.

    Dann eine kleine Besonderheit, 21 Minuten Ellington solo aus Marcoux, wo der junge Mann am Klavier („the next piece was first recorded before I was born“ oder sowas ähnliches sagte er an Konzerten manchmal, wenn alte Gassenhauer wie „East St. Louis Toodle-Oo“ gespielt wurden) am 25. Februar im Chateau de Goutelas auftrat – man kann sich die feine Aufnahme auch auf Youtube reinziehen:


    Duke Ellington
    Marcoux (France), Goutelas Castle
    February 25, 1966

    Duke Ellington – piano

    1. Symphonie Pour un Monde Meilleur (Symphony for a Better World) 8:50 (> video 1)

    Medley: (> video 2)
    [INDENT]2. Intro > It Don’t Mean a Thing (2:27)
    3. Satin Doll (1:19)
    4. Solitude (1:18)
    5. Don’t Get Around Much Anymore (0:32)
    6. Mood Indigo (2:02)
    7. I’m Beginning to See the Light (0:32)
    8. Sophisticated Lady (1:36)
    9. Caravan (2:15)

    (auf meiner CD gibt’s als Bonus noch ein Stück von Roger Guérin aus Juan-les-Pins, Antibes Jazz Festival 1967 mit Michel Roques an der Flöte und Bernard Lubat an den Vibes)

    Danach gab’s das Trio-Album, das jenes hätte werden können, von dem soulpope oben sprach … sechs Stücke (zwei Takes von „The Shepherd“) mit John Lamb und Sam Woodyard vom Juli 1966 sowie drei von 1970 mit Paul Kondziela und Rufus Jones. Konjunktiv, weil der Session mit Lamb/Woodyard etwas seltsam Unpackendes, ja Desinteressiertes innewohnt. Ellington ist gut, aber die Stücke sind irgendwie nicht sonderlich bemerkenswert und die Rhythmusgruppe erinnert mehr an ein Tristano-Metronom denn an das Feuerwerk, das Woodyard auch bieten konnte.

    Morgen mache ich mich wohl an die Côte-Box, teilweise mit Ella (mit ihrem Trio, mit dem Trio und den Ellington-Bläsern und ab und zu auch mit dem piano player) … Ray Nance war 1966 zwar wieder raus, taucht aber gegen Ende wie auch Ben Webster kurz als Gast auf.

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    #8481341  | PERMALINK

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    Art Farmer – Modern Art

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    lotterlotta
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    als kleine nachtmusik

    um nach dieser überhaupt schlafen zu können

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    gruenschnabel

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    Bruford Levin Upper Extremities – BLUE Nights

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    #8481347  | PERMALINK

    asdfjkloe

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    Jazz? Weltmusik? Folk?

    MADAR:

    Garbarek/ Brahem/ Hussain

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    #8481349  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Duke Ellington und Ella Fitzgerald (mit Jimmy Jones, Jim Hughart und Grady Tate) an der Côte im Sommer 1966 – die Aufnahmen mit Ella erschienen zunächst auf dem Doppel-Album:

    Von Ellington gab es dann noch „Soul Call“:

    Bin erst am Anfang der Box (sieben CDs mit Konzertaufnahmen, eine achte mit Ellington-Rehearsals), aber die Band ist sehr entspannt drauf (was auch die Photos im Booklet nahelegen, kurze Hosen, Hawaii-Hemden, Stohhüte), ganz anders als z.B. 1965 in Paris.

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    gruenschnabel

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    Charles Mingus – The black saint and the sinner Lady *****

    Kenne erst fünf Mingus-Alben, diese ist aber auf jeden Fall bislang meine Liebste. Vielleicht auch, weil der Entwurf als Ganzes so toll ist, aber auch die einzelnen Tracks haben mich schon beim ersten Hören seinerzeit zwingend eingefangen.

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    #8481353  | PERMALINK

    soulpope
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    Noch immer ein ausgezeichnetes Album……..nach all den Jahren…..

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    #8481355  | PERMALINK

    soulpope
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    Noch so ein (jedenfalls für mich) immerwährender Klassiker…….alleine schon der Luxus einer Rhythmusgruppe C. Walton + B. Williams + B. Higgins ist fast überwältigend…

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