William Friedkin

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    @latho 1314525 wrote:

    Bug fängt da an, wo Adams toller Come Early Morning ebenfalls anfängt, nur vielleicht eine Stufe tiefer: Ashley Judd als southern white trash mit Alkohol- und Koks-Problem schleppt einen Typen ab. Der weitere Verlauf ist dann allerdings komplett anders – der leicht bizarre Schluss aber irgendwie gut. Insgesamt bei ***1/2, ich kenne aber auch nicht viel von Friedkin.

    Liest sich ja recht vielversprechend. Friedkin hab ich zwar schon seit Ewigkeiten abgeschrieben, aber neugierig bin ich nun dennoch auf den Film.

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    #5958177  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
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    Prima, „Come Early Morning“ kenne ich leider auch noch nicht.

    latho, in a nutshell: Friedkin fing schlecht an, kurbelte eine Komödie mit Sonny & Cher („Good Times“), kurbelte eine Komödie mit Britt Ekland („The Night They Raided Minsky’s“) und kurbelte eine Komödie nach Harold Pinter („The Birthday Party“). Außerdem eine mittelmäßige Theaterverfilmung („The Boys In the Band“). Bandelte dann mit der Tochter von Hawks an, bekam prompt von diesem Inszenierungsunterstützung, worauf er eine ganze Handvoll exzellenter („French Connection“, „Sorcerer“, „Cruising“, „To Live And Die In LA“) und sehenswerter („The Exorcist“, „The Brink’s Job“) Filme drehte. Wurde dann ab Mitte der 80’s wieder zu drittklassigem TV-Kram rekrutiert, der Marke Kriegspropaganda („C.A.T. Squad“), Babysitter Horror („The Guardian“), abgedroschener Selbstjustiz („Rampage“), Erotikthriller („Jade“) oder juvenile delinquents („Jailbreakers“). Kam dann eben mit „The Hunted“ wieder zur Form zurück. Was mehr ist, als man zB. von Peter Bogdanovich behaupten kann. Der lernte zwar auch Hawks kennen, steckt aber sein ganzes Können nur noch in die Audiokommentare fremder Filme.

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    A Kiss in the Dreamhouse  
    #5958179  | PERMALINK

    Anonym
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    Aber, aber… ein bisschen mehr als das ists bei Friedkin dann schon noch gewesen, Napoleon. „Good Times“, „Minsky’s“ und „Boys in the Band“ (der allererste Schwulenfilm überhaupt, der Homosexualität nicht als Klamauk oder als Aufhänger für einen „spezifischen“ Problemkontext darreichte), allesamt gute bis sehr gute Filme, mit steter Steigerung hin zu Großartigem.
    Der gute Bill ist überhaupt einer der ganz wenigen „Smuggler“ innerhalb und außerhalb des Mainstreamsystems gewesen, der von Beginn an sowas wie eine eigene Form, eine eigene Vision in seine Arbeiten einbringen konnte. Ein echtes Talent, auch abseits vorrangiger Effekte. Zumindest bis zu einem gewissen Punkt, als die Filme dann zwar immernoch den typisch transgressiven, entfremdeten Gestus aufwiesen, bei der Umsetzung und der Variation der Themen aber entweder zum Stillstand kamen („Jade“) oder gar vollends nach hinten losgingen („Blue Chips“).
    „The Brink’s Job“ und „Guardian“ fand ich zwar nicht unbedingt prickelnd, aber trotz aller Mängel doch noch gelungen. Dumm hingegen: „Jailbreakers“ und „Rules of Engangement“.

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    #5958181  | PERMALINK

    latho
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    pinchLiest sich ja recht vielversprechend. Friedkin hab ich zwar schon seit Ewigkeiten abgeschrieben, aber neugierig bin ich nun dennoch auf den Film.

    Ja, sieh ihn Dir mal an und gib Feedback. Ich könnte mir vorstellen, dass er Dir gefällt.

    Napoleon DynamitePrima, „Come Early Morning“ kenne ich leider auch noch nicht.

    Das Cover der US-DVD sieht so aus, dass man es freiwillig wohl nicht in die Hand nimmt6, aus Angst, fettige Finger zu bekommen. Ich fand den Film so gut, dass ich die DVD trotzdem gekauft habe. ;-)

    Napoleon Dynamite
    latho, in a nutshell: Friedkin fing schlecht an, kurbelte eine Komödie mit Sonny & Cher („Good Times“), kurbelte eine Komödie mit Britt Ekland („The Night They Raided Minsky’s“) und kurbelte eine Komödie nach Harold Pinter („The Birthday Party“). Außerdem eine mittelmäßige Theaterverfilmung („The Boys In the Band“). Bandelte dann mit der Tochter von Hawks an, bekam prompt von diesem Inszenierungsunterstützung, worauf er eine ganze Handvoll exzellenter („French Connection“, „Sorcerer“, „Cruising“, „To Live And Die In LA“) und sehenswerter („The Exorcist“, „The Brink’s Job“) Filme drehte. Wurde dann ab Mitte der 80’s wieder zu drittklassigem TV-Kram rekrutiert, der Marke Kriegspropaganda („C.A.T. Squad“), Babysitter Horror („The Guardian“), abgedroschener Selbstjustiz („Rampage“), Erotikthriller („Jade“) oder juvenile delinquents („Jailbreakers“). Kam dann eben mit „The Hunted“ wieder zur Form zurück. Was mehr ist, als man zB. von Peter Bogdanovich behaupten kann. Der lernte zwar auch Hawks kennen, steckt aber sein ganzes Können nur noch in die Audiokommentare fremder Filme.


    Bogdanovich, ist das nicht der Typ, der auf DVDs immer nach der Raubkopierwarnung erscheint, eine Pfeife raucht und erzählt, wie er den Regisseur getroffen hat?
    Connection und To Live and Die kenne ich natürlich, beide exzellent. In Cruising habe ich mal reingesehen und Pacino wirkte irgendwie gehemmt (war wohl nix mit method acting) – aber kommt noch. The Hunter ist gemerkt, Sorcerer steht auf der Liste (aber vorher muss ich das Original nochmal sehen).

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    #5958183  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
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    @pinch
    Eh, ich bin ein ziemlicher Bewunderer Friedkins. Nur, die ersten drei Filme sind recht alberne, altbacken-steife Genreübungen (Hawks:“Wie lange willst du das noch machen?“ Friedkin:“Ich weiß, daß sie nicht gut sind.“). Und der erste ernsthafte, schöne Schwulenfilm ist wohl doch Genets „Un Chant d’amour“, da sieht man für meinen Geschmack bei „The Boys In The Band“ zu sehr das Festhalten an der Theatervorlage. Das mit dem „Smuggler“ sehe ich auch so, yeah.

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    A Kiss in the Dreamhouse  
    #5958185  | PERMALINK

    latho
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    Ach ja: Jade hat mich enttäuscht (nur auf deutsch gesehen und ich glaube, auch nicht vollständig), Linda Fiorentino nicht explosiv sexy zu inszenieren, schafft sonst nur Kevin Smith.
    Minskys: es gibt da ein schönes Plakat von Frazetta:

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    #5958187  | PERMALINK

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    @Napoleon: Genet war aber in Frankreich, Friedkin im steifbeinichten Hollywood. Letzteres ist jetzt weniger als Handwerks- oder Wagemutbonus zu verstehen, als vielmehr der Tatsache geschuldet, dass es dort vermutlich nahezu unmöglich war, so ein Projekt überhaupt auf die Leinwand zu stemmen (was diverse Rating-Hadereien ja auch bezeugten) und welches somit diverse Einschränkungen schon im Vorfeld aufwarf (die der unabhängig arbeitende Genet zumindest beim Drehen nicht hatte).
    Aber was Pinterverfilmungen angeht, da hatte Joseph Losey natürlich unbestritten das Zepter in der Hand gehabt und die jeweils besten Filme abgeliefert.

    @latho: Hatten hier vor Jahren mal eine kleine Friedkin-Retro im Kino gefahren und eben jenes Minsky-Plakat als Aushang verwendet. Wirklich reizend.

    Du solltest „Cruising“ aber unbedingt schauen. Das ist Top5 Friedkin Material und eigentlich auch von ihm nicht mehr zu toppen!

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    #5958189  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
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    pinchDu solltest „Cruising“ aber unbedingt schauen.

    Und die zwei exzellenten Dokus auf der just erschienenen DVD gleich mit. Extrem spannend nachzuvollziehen, welche Genauigkeit bei der Recherche und Versessenheit bei den Details Friedkin während der Dreharbeiten umtrieben.

    PS: Ich verschiebe die Diskussion mal in einen eigenen Thread zum Regisseur.

    --

    A Kiss in the Dreamhouse  
    #5958191  | PERMALINK

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    Napoleon DynamiteUnd die zwei exzellenten Dokus auf der just erschienenen DVD gleich mit. Extrem spannend nachzuvollziehen, welche Genauigkeit bei der Recherche und Versessenheit bei den Details Friedkin während der Dreharbeiten umtrieben.

    Absolut! Einzig schade, dass Friedkin laut eigenem Bekunden keinen Director’s Cut rekonstruieren konnte, da das ursprüngliche Material wohl vernichtet wurde. Aber dass „Cruising“ nun überhaupt noch auf DVD veröffentlicht wurde, gleicht fast schon einer Sensation!

    --

    #5958193  | PERMALINK

    latho
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    pinch
    @latho: Hatten hier vor Jahren mal eine kleine Friedkin-Retro im Kino gefahren und eben jenes Minsky-Plakat als Aushang verwendet. Wirklich reizend.

    Du solltest „Cruising“ aber unbedingt schauen. Das ist Top5 Friedkin Material und eigentlich auch von ihm nicht mehr zu toppen!

    Napoleon DynamiteUnd die zwei exzellenten Dokus auf der just erschienenen DVD gleich mit. Extrem spannend nachzuvollziehen, welche Genauigkeit bei der Recherche und Versessenheit bei den Details Friedkin während der Dreharbeiten umtrieben.

    Wird gemacht.

    --

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