William Faulkner

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  • #8216067  | PERMALINK

    dogear

    Registriert seit: 24.02.2008

    Beiträge: 2,368

    Bodacious CowboyBin gespannt auf dein Urteil. Suche auch noch einen passenden Einstieg. Werde aber frühestens im Februar dazu kommen.

    Ich finde seine frühen Roman Sanctuary (1931) – ein Beinahekrimi aus der Prohibitionszeit – als Einstieg gut, weil er noch nicht so komplex ist. Die deutsche Version Die Freistatt bekommt man als Remittende aus der Reihe Süddeutsche Zeitung Bibliothek überall nachgeworfen. Die Übersetzung von Wollschläger ist angemessen.

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    Der Rock ist ein Gebrauchswert (Karl Marx)
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    #8216069  | PERMALINK

    hat-and-beard
    dial 45-41-000

    Registriert seit: 19.03.2004

    Beiträge: 20,531

    Nick LonghettiStört mich ganz und gar nicht. Wie sind die Bände denn hinsichtlich Textsicherheit und Verarbeitung ?

    Die Textsicherheit kann ich nicht beurteilen, dazu fehlt mir die literaturwissenschaftliche Bildung und auch schlichtweg der Vergleich mit Originalausgaben, Manuskripten etc. Der Verlag wirbt jedoch ausdrücklich damit, nur „authoritative texts“ zu veröffentlichen (siehe hier).

    Die Verarbeitung ist absolut tadellos, hervorragende Materialien, hochwertiges Dünndruckpapier, vorbildlicher Satz. Ein bibliophiles Vergnügen.

    --

    God told me to do it.
    #8216071  | PERMALINK

    nick-longhetti

    Registriert seit: 08.07.2011

    Beiträge: 655

    Hat and beardDie Textsicherheit kann ich nicht beurteilen, dazu fehlt mir die literaturwissenschaftliche Bildung und auch schlichtweg der Vergleich mit Originalausgaben, Manuskripten etc. Der Verlag wirbt jedoch ausdrücklich damit, nur „authoritative texts“ zu veröffentlichen (siehe hier).

    Die Verarbeitung ist absolut tadellos, hervorragende Materialien, hochwertiges Dünndruckpapier, vorbildlicher Satz. Ein bibliophiles Vergnügen.

    Danke ! Klingt fantastisch. Werde mir wohl mal den ein oder anderen Band zulegen.

    --

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    #8216073  | PERMALINK

    annamax

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 4,665

    dogearIch finde seine frühen Roman Sanctuary (1931) – ein Beinahekrimi aus der Prohibitionszeit – als Einstieg gut, weil er noch nicht so komplex ist. Die deutsche Version Die Freistatt bekommt man als Remittende aus der Reihe Süddeutsche Zeitung Bibliothek überall nachgeworfen. Die Übersetzung von Wollschläger ist angemessen.

    Sieh mal einer an! Du hast mich neugierig gemacht … ich bin ans Regal gelatscht und habe festegestellt, dass ich die Diogenes-Wollschläger-Übersetzung 1991 schon einmal gelesen habe.
    Das werde ich demnächst mit Sicherheit noch einmal tun. Ihr habt mich wieder voll angefixt, mit dieser Diskussion hier.

    --

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    #8216075  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,865

    Nick LonghettiWie würde ein Ranking seiner Romane bei dir aussehen?

    There you go:

    1. The Sound And The Fury (1929)
    2. Absalom, Absalom (1936)
    3. If I Forget Thee, Jerusalem (1939)
    4. As I Lay Dying (1930)
    5. The Reivers (1962)
    6. Light In August (1932)
    7. Go Down, Moses (1942)
    8. The Unvanquished (1938)
    9. The Hamlet (1940)
    10. The Mansion (1959)

    11. The Town (1957)
    12. Pylon (1935)
    13. Sanctuary (1931)
    14. Mosquitoes (1927)
    15. Flags In The Dust/Sartoris (1929/73)
    16. Intruder In The Dust (1948)
    17. A Fable (1954)
    18. Soldier’s Pay (1926)

    Nick Longhetti
    Da du mir im Forum schon öfter als großer Faulkner-Verehrer aufgefallen bist, würde mich noch sehr interessieren welche Bücher über sein Leben und Werk lesenswert sind. Gibt es empfehlenswerte Sammlungen seiner Drehbücher, Briefe und Reden?

    Das uneingeschränkt empfehlenswerte Standardwerk ist weiterhin Joseph Blotners zweibändige Faulkner-Biographie. Außerdem Judith L. Sensibars aspektuale Bücher. Falls du dich für verschiedene Blickwinkel auf Faulkners Schreibtheorie und generelle Stilstudien interessiert, solltest du dir auch z.B. William H. Rueckerts „Faulkner From Within: Destructive And Generative Being In The Novels Of William Faulkner“, „William Faulkner and the Tangible Past: The Architecture of Yoknapatawpha“ von Thomas S. Hines und die Aufsätzesammlung „Faulkner and Material Culture“ (University Press of Mississippi 2007) besorgen.

    Nick LonghettiGibt es empfehlenswerte Sammlungen seiner Drehbücher, Briefe und Reden?

    „Essays, Speeches & Public Letters“. Ich habe eine Ausgabe aus den 60s (Random House), das Buch ist aber noch mehrmalig nachgedruckt worden. Eine Sammlung mit den Drehbüchern gibt es, soweit ich weiß, nicht. Leider auch keine vernünftige Hawks-Biographie, die detailliert auf dessen Beziehung zu Faulkner eingehen würde, „The Grey Fox Of Hollywood“ ist bloßes Geplapper, andere Bücher, die ich kenne, viel zu knapp.

    --

    A Kiss in the Dreamhouse  
    #8216077  | PERMALINK

    annamax

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 4,665

    Nick Longhetti… würde mich noch sehr interessieren welche Bücher über sein Leben und Werk lesenswert sind.
    Gibt es empfehlenswerte Sammlungen seiner Drehbücher, Briefe und Reden ?

    Ich schwelge in Erinnerungen an den University Book Store in Oxford, Mississippi, und hatte mir ‚The Life of William Faulkner: A Critical Biography‘ von Richard Gray direkt dort gekauft. Ich fand es sehr lesenswert.
    http://www.amazon.de/Life-William-Faulkner-Biography-Biographies/dp/toc/0631203168

    --

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    #8216079  | PERMALINK

    annamax

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 4,665

    Geht es euch auch so, dass einem Sachen in kürzester Zeit zweimal begegnen, die man entweder noch nie oder schon lange nicht mehr wahrgenommen hat. So ist es auch mit ‚Light in August‘. Ich habe den Roman vor etwa 15 Jahren gelesen und seither zwar in guter Erinnerung behalten, aber nicht mehr angefasst (außer bei diversen Umzügen).
    Heute lese ich in Siegfried Lenz‘ ‚Schweigeminute‘, und zack: Einer der Hauptcharaktere, Englischlehrerin Stella Petersen, liest am Strand ‚Light in August‘ und bezeichnet William Faulkner als ihren Lieblingsautor.
    Die Lenz’sche Beschreibung der Faulknerschen Welt finde ich aber nicht ausreichend:
    „… seine Feier der Wildnis dort am Mississippi, einer Wildnis, in der Bär und Hirsch herrschten und in der Opossum und Mokassinschlange heimisch waren, so lange, bis Säge und Baumwollmühlen das Land verwandelten.“
    Faulkners Welt (die immer wiederkehrenden Familien und Städte) ist wichtig. Es ging aber m.E. immer mehr um die Menschen als um die Wildnis.

    --

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    #8216081  | PERMALINK

    nerea87

    Registriert seit: 03.02.2005

    Beiträge: 3,185

    AnnaMaxGeht es euch auch so, dass einem Sachen in kürzester Zeit zweimal begegnen, die man entweder noch nie oder schon lange nicht mehr wahrgenommen hat. So ist es auch mit ‚Light in August‘. Ich habe den Roman vor etwa 15 Jahren gelesen und seither zwar in guter Erinnerung behalten, aber nicht mehr angefasst (außer bei diversen Umzügen).
    Heute lese ich in Siegfried Lenz‘ ‚Schweigeminute‘, und zack: Einer der Hauptcharaktere, Englischlehrerin Stella Petersen, liest am Strand ‚Light in August‘ und bezeichnet William Faulkner als ihren Lieblingsautor.
    Die Lenz’sche Beschreibung der Faulknerschen Welt finde ich aber nicht ausreichend:
    „… seine Feier der Wildnis dort am Mississippi, einer Wildnis, in der Bär und Hirsch herrschten und in der Opossum und Mokassinschlange heimisch waren, so lange, bis Säge und Baumwollmühlen das Land verwandelten.“
    Faulkners Welt (die immer wiederkehrenden Familien und Städte) ist wichtig. Es ging aber m.E. immer mehr um die Menschen als um die Wildnis.

    Ja, geht mir auch so. Für dieses Phänomen gibt es in Lem’s „Sterntagebüchern“ eine hübsche Erklärung in dem Kapitel, in dem Tichy den Professor besucht, der ein Vertreter des Sol-Ipsismus ist.

    --

    ...falling faintly through the universe...
    #8216083  | PERMALINK

    annamax

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 4,665

    nerea87Ja, geht mir auch so. Für dieses Phänomen gibt es in Lem’s „Sterntagebüchern“ eine hübsche Erklärung in dem Kapitel, in dem Tichy den Professor besucht, der ein Vertreter des Sol-Ipsismus ist.

    Stanislav Lem könnte ich auch mal wieder lesen. Stimmt!
    Ich liebe den ‚futurologischen Kongress‘. Aber das wäre in einem anderen Thread zu diskutieren.

    --

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    #8216085  | PERMALINK

    Anonym
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    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    So, jetzt endlich „Licht im August“ angefangen… guter Anfang, besonders die Beschreibung der verlassenen Maschinen.

    --

    #8216087  | PERMALINK

    nick-longhetti

    Registriert seit: 08.07.2011

    Beiträge: 655

    @napo
    Danke. Bis auf die Lücken, würde ein Ranking bei mir wohl sehr ähnlich ausfallen.
    Nach den erwähnten Büchern werde ich mich umsehen.
    „The Grey Fox Of Hollywood“ hatte ich auch mal, stellte mich aber ebenfalls nicht zufrieden.

    --

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    #8216089  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    „Das Wissen, nicht die Trauer erinnert sich an tausend brutale und einsame Strassen.“ So faengt das zehnte Kapitel von Licht im August an.

    Koennte vielleicht jemand den Satz in der englischen Version posten?
    Danke!

    --

    #8216091  | PERMALINK

    annamax

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 4,665

    vultureway“Das Wissen, nicht die Trauer erinnert sich an tausend brutale und einsame Strassen.“ So faengt das zehnte Kapitel von Licht im August an.

    Koennte vielleicht jemand den Satz in der englischen Version posten?
    Danke!

    Si ciaro …

    „Knowing not grieving remembers a thousand savage and lonely streets.“

    --

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